20.12.11

15053 Tíchomir Hernádi

a) 1.Kh2 g3 2.Kh3 g4 3.Kh4 gf 4.Kh5 f6 5.K:h6 f7 6.Kg7 a3 7.Kh8 f8D# 
b) 1.Kg2 g4 2.Kf3 gf 3.Ke4 f6 4.Kd5 f7 5.Kc6 f8D 6.Kb7 Df5 7.Ka8 Dc8# 
Ob es anderen Lösern vielleicht auch so gegangen ist: Die Lösung von b) fiel mir praktisch sofort in den Schoß, während es bei a) einiges "Geknorze" gab, bis ich sicher war, dass der bald vermutete (weitgehend) gerade Marsch des sK, der in spannungsreichem Gegensatz zu dem Diagonalmarsch von b) steht, effektiv zum Ziel führt. Die ja an sich auf der Hand liegende Möglichkeit, mit dem wBa2 einen Tempozug auszuführen, habe ich zunächst schlicht übersehen. Als Verfasser hätte ich somit a) und b) wohl miteinander vertauscht.

15052 Marcel Tribowski

I) 1.Te8 deT 2.Ka3 T:e7 3.Df8 Te1 4.Db4 Ta1# 
II) 1.Dc8 d8L 2.c2 L:c7 3.Kc3 Lg3 4.Dc4 Le1#
Dieses Problem finde ich zum Lösen schwierig. Obwohl nur zwei weiße Figuren vorhanden sind, gibt es für sie doch zahlreiche Zugmöglichkeiten, von denjenigen für die vielen schwarzen Kollegen ganz zu schweigen. Ganz alleine habe ich es übrigens auch nicht geschafft...Der Lohn war dann allerdings groß: Natürlich rechnet man bei solchen Stellungen mit Umwandlungsfiguren, aber hier haben sie mich irgendwie dann doch überrascht, wie auch die weite Reise des wL nach e1 und die v.a. in I) eleganten Bewegungen der sD. Dass I) mit dem Opfer einer schwarzen Figur beginnt, das bei II) kein Analogon hat, stört mich hier nicht, sondern erscheint mir eher wie eine gelungene Abwechslung, die allerdings zu der schon erwähnten Löseschwierigkeit beiträgt.

15051 Andreas Thoma

a) 1.Ka6 b3 2.Ka7 b4 3.La6 b5 4.Ta8 b6#
b) 1.Ld1 Kd6 2.Ta6+ Kd5 3.Ka5 Kc5 4.La4 b4#
c) 1.Ta5 Kd6 2.Lf8+ Kd5 3.Ka4+ Kc4 4.La3 b3# 
d) 1.Ld8+ Kd6 2.Ta7 b4 3.Ka6 Kc6 4.La5 b5#
Ein bestechendes Quartett! Obwohl sehr bald klar wird, wie es hier läuft, lag (für mich jedenfalls) nicht völlig auf der Hand, wie sich die Mattführung in jedem der vier Teile jeweils im Einzelnen gestaltet, und ich fand es reizvoll, sie aufzusuchen. Was visiert SB hier wohl mit "Tanagra" an? Ich fand im WWW, dass es sich dabei um "antike aus Terrakotta geformte und gebrannte Frauenfiguren in sitzender oder stehender Haltung von 15 bis 35 cm Höhe aus der böotischen Stadt Tanagra in Zentralgriechenland" (Wikipedia) handelt. Wie aber ist der Link zu diesen Vierzügern?

15050 Michael Schreckenbach

I) 1....b3 2.Sc5 Te6 3.Sd4 Ld3 4.b6(b5?) Lc4# 
II) 1....b4 2.Sed4 Tc6 3.Sd6 Lf5 4.b5(b6) Tc5# 
Welch ein Kontrast zu der vorangehenden Aufgabe, eigentlich in jeder Beziehung! Nach einigem Betrachten zeigte sich mir hier relativ bald eine Idee, in der Form eines Mattbildes, das es dann nur noch aufzubauen galt. Es ist reizvoll, wie die Reihenfolge der Züge (in selbstverständlich erscheinender Art) festgelegt ist. Die Krönung jedoch liegt m.E. in der wunderbaren Entsprechung des ersten weißen und des letzten schwarzen Bauernzuges, die in einer Lösung beide einfach, in der anderen beide Doppelschritte sind!

15049 Josef Kupper

I) 1.S:e6 Ka5 2.Sd4 Sb4 3.Ke5 Sd3# 
II) 1.S:f5 Te8 2.Sd4 Se7 3.Ke5 Sg6# 
III) 1.fe L:d4 2.K:e4 Lh3 3.K:d5 Lg2#
IV) 1.bc T:d6 2.Ke5 dc 3.Df4 Td5#
Um es frei heraus zu sagen: Dies ist diejenige Aufgabe der Dezemberserie, die mir weitaus am wenigsten bedeutet. Ich bin froh, dass ich mich nicht dazu gezwungen gefühlt habe, mit der mühsamen eigenen Suche nach den vier Lösungsverläufen allzu viel Zeit aufzuwenden, sondern bald Computerhilfe geholt habe. Das so zutage tretende Quartett zeigt zahllose Züge mit oft mehreren Zwecken, die mir in ihrer - wie ich finde - unstrukturierten Gesamtheit eigentlich nicht viel mehr als einen Brummschädel hinterlassen. Vermutlich wäre es besser gewesen, die vier Teile als einzelne Aufgaben zu fassen. Die Grundstellungen wären dann wohl auch schöner ausgefallen als die hier vorliegende, bei der abgesehen vom sSg7 fünf (!) schwarze Offiziere praktisch untätig umherstehen (nur die sD regt sich, und sie macht einen einzigen Zug!).

15048 Eberhard Schulze

a) 1.D:a8 ba 2.Sc5 a4 3.Db7 b5#
b) 1.D:e6 gf 2.Sb5 fe 3.Dd6 edS# 
In a) würden die weißen Züge ba,a4,b5 zum Matt führen, wenn jetzt das Feld c5 gedeckt wäre. Der sSb7 kann dorthin springen, allerdings erst, nachdem er entfesselt worden ist. Die sD leistet dies (durch Schlagen des fesselnden wL), und anschließend stopft sie die durch den wegziehenden sSb7 entstehende Lücke. Analoges spielt sich in b) ab: Die weißen Züge gf, fe, edS führen nur zum Matt, weil der sSd6 währenddessen auf b5 springt, was erst nach dem ihn entfesselnden Schlag des wT durch die sD und ihren darauffolgenden "Lückenstopfzug" geschehen kann. Wegen des angenehmen (d.h. mäßigen) Schwierigkeitsgrades und der glasklaren Struktur bin ich von dieser Aufgabe begeistert!

15047 Christopher Jones

a) 1.Ld2 Tg1 2.Td4 ed+ 3.Kf4 L:d2# 
b) 1.Sd3 La3 2.Df4+ ef+ 3.Kd4 T:d3#
Ein wirklich schwerer, aber schöner Brocken! Gelöst habe ich hier nicht selber, und auch nachträglich muss ich mich beim erneuten Betrachten des Problems jedes Mal anstrengen, die Lösungen wieder herzuholen und erneut zu verstehen. Im Schlüsselzug unterbricht jeweils ein schwarzer Stein die künftige "Mattlinie" (in a c1-g5, in b d1-d4), damit der sK sie dann im letzten Zug betreten kann. Im Mattzug wird dieser Stein dann geschlagen. Mit dem ersten weißen Zug wird ein künftiges Fluchtfeld des sK gedeckt. Im zweiten schwarzen Zug bietet sich ein weiterer schwarzer Stein ebenfalls zum Opfer an: Der ihn schlagende wB e3 deckt anschließend das Feld e5, das der dort (jetzt im Schach stehende) sK fluchtartig verlässt, um dann sofort auf die schon geschilderte Weise mattgesetzt zu werden. Ein kleiner Unterschied liegt (leider) darin, dass der weiße Bauernzug bei a auch noch die Mattlinie öffnet, was er bei b nicht tut.

15046 Bert Kölske

a) 1. Lg6-e4 Lg1-a7 2. Te6-b6 Tf1-f2 3. Kd2-e3 La7:b6#
b) 1. Te6-e2 Tf1-a1 2. Lg6-b1 Lg1-e3 3. Kd2-e1 Ta1:b1# 
Die prächtig langen, kritischen Erstzüge von Weiß liegen meines Erachtens gar nicht auf der Hand und wollen erst mal entdeckt sein! Zugegeben: Der sT spielt als (äußerlich) untätiger Eckensteher eine klägliche Rolle. Trotzdem gefällt mir diese Aufgabe besser als der obige Zweizüger von Abdurahmanovic.

15045 Frank Richter

I) 1.T:b6 Ta2 2.Ta6 T:a6# 
II) 1.T:b3 Tb2 2.T:b6 T:b6#
III) 1.c4 Tc2 2.c:b3 Tc6#
IV) 1.d2 T:d2 2.Kf6 Td6# 
V) 1.Kf6 Kd5 2.Sf5 Te6#
VI) 1.f2 T:f2 2.Kd6 Tf6# 
VII)1.g4 Tg2 2.g:h3 Tg6# 
VIII) 1.S:h3 Th2 2.Sg1 T2:h6# 
Obwohl die Thematik ja sehr klar ist, brauchte ich doch eine Weile, bis ich sah (dann allerdings auf einen Schlag!), was hier "gespielt" wird. Ich finde die Aufgabe originell, klar und unterhaltsam

15044 Stefan Parzuch

a) 1.Db8(Da8?) Sd6 2.Ld4 Le4# 
b) 1.Da8(Db8?) Sf5 2.Lc4 Sf4#
Diese Aufgabe fand ich locker lösbar und hübsch konzipiert, wenn auch fast etwas gar simpel. Und: bei b) wäre ein reines Mattbild eben doch wünschbar!

15043 Fadil Abdurahmanovic

I) 1.D:e2 Td6+ 2.Ke5 Tb6# 
II) 1.D:d3 Le5+ 2.Kf5 Ld4# 
SB hat im Vorspann einerseits eine Art Vorschusslorbeeren verteilt, dann den Autor mit den Begriffen "Feather-Mechanismus" und "Dawson-Interferenzen" zitiert, so dass meine Erwartungen hochgesteckt waren. Außerdem weiß ich natürlich, dass FA ein sehr berühmter Autor ist, der viele wunderbare Aufgaben geschaffen hat. Und dennoch: Ich sehe von mir aus ehrlicherweise keineswegs, was an dieser Aufgabe so besonders sein soll. Ja, ich finde allerhand sogar eher schwach: In I wird durch den Mattzug Tb6 der sL am Mattvereiteln (durch Ziehen auf die wL-Linie) gehindert, in II hingegen ist es die sD, der das Schlagen des mattgebenden wT vereitelt wird, während der sL überhaupt keine Rolle spielt. Die oben erwähnten Termini technici sind mir übrigens unbekannt; ich höre an dieser Stelle zum ersten Mal von ihnen und konnte im WWW nichts dazu finden. Vielleicht schreibt ja jemand hier Ergänzendes? Sonst wird es sich wohl dann in der Lösungsbesprechung finden. Ich bin gespannt.

15042 Michael Rittmann

a) 1.bcL Le2 2.Le3 Df1# 
b) 1.cdL Ld2 2.Lf3 De1#
Hier habe ich den ja an sich sehr deutlichen Wink von SB zwar gelesen, dann aber wieder vergessen und lange vergeblich an dieser Stellung herumgerätselt. Die Lösungsverläufe finde ich nett; die Aufgabe originell und sympathisch. Eine Trübung ist der doch recht gewichtig wirkende, aber nur nachtwächterne schwarze Turm.

15041 Dmitrij Grintschenko

 I) 1.Da2 Tb8+ 2.Ka4 T:a2#
II) 1.Da7 Tb1+ 2.Ka5 T:a7#  
III) 1.Tb5 T1a3 2.c5 T8a4# 
IV) 1.Sb3 T8a5 2.Lc3 T1a4#  
Die ersten beiden Lösungen waren sofort gefunden, dann gab es bei mir doch eine kleine Stockung, bis mir aufging, dass man für die dritte und vierte hier im wahrsten Sinne des Wortes querdenken muss! Für mich war das großräumige, klar konzipierte TF-Problem ein vergnüglicher Einstieg in die Dezemberserie!

14.10.11

14988 Gligor Denkovski, Zlatko Mihajloski

a) 1....Kh1 2.Db5 Kg1 3.e2 Kf2 4.Da5 K:e2 5.Kb5 Kd3 6.Ka4 Kc4 7.b3 Ld3 8.b2 Lc2#
b) 1....Kg1 2.Ta2 L:e2+ 3.Ka5 Ld1 4.Tg2+ Kf1 5.Tg5 Ke2 6.b3 Kd3 7.Ka4 Kc4 8.Ta5 L:b3#
Von dieser langzügigen, für mich nicht leicht lösbaren Aufgabe bin ich sehr angetan!
Mein Dank geht an Wilfried, der einmal mehr einen (trotz seiner Kürze) inhaltsreichen Kommentar (s.u.) beigesteuert hat. Der Hinweis auf den Zusammenhang mit dem Problem 14922 von Siegfried Hornecker ist aufschlussreich. Und ich habe schon wieder etwas gelernt, nämlich die Bezeichnung des Themas als "Perpetuum mobile". Forschen im WWW (ich empfehle euch dafür übrigens die grüne Suchmaschine http://www.ecosia.org/) führte mich zum Wikipediaartikel über Wolfgang Pauly, von dem das Thema stammen soll, weshalb es offenbar auch als "Pauly-Thema" durch die Schachwelt zieht. In diesem Artikel findet sich die Definition: "Bei einem Schachproblem, das vor und nach dem Schlüssel gelöst werden kann, kommt das Satzspiel einer Stellung nach dem Schlüsselzug der anderen Stellung vor."
Was ich inhaltlich dazu zu sagen weiß, habe ich bei der von Wilfried zitierten Aufgabe 14922 bereits hinterlegt.
Nach meinem Gusto wäre es am ansprechendsten, nur die Diagrammstellung zu publizieren, allerdings unter Hinzufügung eines Sternes. Also eine Aufgabe mit Satzspiel.
Die Zwillingsfassung (wo dann Satz und Lösung vertauscht erscheinen) scheint mir nicht wesentlich, sondern fast eher irgendwie "aufdringlich", ja fast "nervig". Ich würde sie weglassen.
Der (weiße) Schlüsselzug ist attraktiv, da der wK in die falsche Richtung zieht.
Von den beiden Verläufen (Satz und Lösung) scheint mir der Satz mit den weit ausholenden Bewegungen des sT (noch) reizvoller als die Lösung, in welcher die sD als entsprechender Blockstein wirkt.

13.10.11

14987 Wassili G. Mateusch

1.Sf6 d4 2.Dh7 d5 3.Kg8 d6 4.Lg7 d7 5.Kh8 d8S 6.Sg8 Sf7#

"Klein, aber fein!", lässt sich mit Fug und Recht hier einmal wieder sagen. Bei den schwarzen Figuren findet ein doppelter Platzwechsel (K↔L & D↔S) statt, was dem in einen Springer verwandelten Bauern dann das Mattsetzen ermöglicht. Mir gefällt es, dass der fern vom Geschehen stehende, scheinbar unbeteiligte wK doch ein Mitwirkender ist: Dass er nicht ins Schach geraten darf, bestimmt die Reihenfolge der schwarzen Züge wesentlich mit!
Parallelaufgaben und allfällige (hoffentlich für den Autor: keine) Vorgänger kenne ich nicht. Und ich bin - ehrlich gesagt - auch nicht unglücklich darüber, dass ich nicht danach suchen muss...

12.10.11

14986 Vladislav Buňka

I) 1.Lc6 e4 2.Sd5 ed 3.d3 dc 4.d2 c7 5.d1T c8D 6.Tg1 Dh3#
II) 1.Lc2 e4 2.d3 e5 3.d2 ef 4.d1T f7 5.Td2 f8D 6.Th2 Df1#

SB bedauert im Vorspann, dass die Oktober-Mehrzügerserie "fast durchweg kleinformatig" sei. Nun: Schwergewichtiges darf und soll natürlich sein. Wenn aber immer wieder auch die leichtere Muse vertreten ist, bin jedenfalls ich nicht unglücklich!
Der zierliche, leicht lös- und verstehbare Sechssteiner findet meine volle Sympathie!

11.10.11

14985 Andreas Thoma

a) 1.Kg4 h4 2.g5 h5 3.Tg6 h6 4.Kh5 h7 5.Kh6 h8D#
b) 1.Kb5 c4+ 2.Ka6 c5 3.Ka7 c6 4.Ka8 c7 5.Ta7 c8D#
c) 1.a5 Kb1 2.a4 Kc2 3.a3 Kd3 4.Ka4 Kc4 5.Ta5 b3#
d) 1.Kb6 Kb3 2.a5 Kc4 3.a4 b3 4.Ka5 Kc5 5.Ta6 b4#

Zuerst ist ein Versehen zu korrigieren:
Bei c) sollte es heißen: "ferner alles eine Reihe nach links".
Dieses einfache, aber reizvolle Quartett erfreut mich sehr. Speziell nett ist die Schlusspointe, dass bei d) die Bewegung des wB von b2 nach b4 in zwei kleine Schritte aufgeteilt werden muss. Es wäre zwar (sogar mehrfach) möglich, den wK nach c5 zu bringen und mit c2-c4 abzuschließen. Schwarz wäre dann aber wegen des jetzt möglichen en passant-Schlages nicht matt!

10.10.11

14984 Siegmar Borchardt

a) 1.Sd3 Kh5 2.Kf5 La2 3.Lf6 Ld5 4.Se5 e4#
b) 1.Sf3 Lg6 2.Sg5 Lh5 3.Kf5 Kd5 4.Lf6 g4#
c) 1.Kd5 Ld3 2.Ld6 Lb5 3.Sd3 Kf5 4.Sc5 c4#

In diesem bezauberndem Trio führen drei ähnliche, aber nicht gleiche Zugfolgen zu drei kongruenten reinen Mattbildern, von denen das mittlere zu den beiden anderen spiegelbildlich liegt. Kompliment! Für den Löser stellt diese "böhmische" Echomatt-Aufgabe durchaus gewisse Ansprüche. Zugumstellungen sind durch teilweise feine Begründungen verhindert.
Dass der Bereich "Hilfsmatt" in vieler Beziehung bereits ausgereizt ist, wird ja immer wieder gesagt (und auch bedauert). Eine Möglichkeit für weitere Entwicklungen, welche die Komponisten allerdings gewaltig fordert, sehe ich darin, dass man Themen oder - wie hier - Mattbilder nicht nur doppelt setzt, was heute ja als Standard gelten kann, sondern dreifach.

09.10.11

14983 Christer Jonsson, Rolf Wiehagen

a) 1....Sd5 2.Kc8 Kc5 3.T:d5+ Kc6 4.Td8 Se7#
b) 1....Se5 2.Dc8 Kd5 3.T:e5+ Kd6 4.Te8 Sf7#

In beiden Lösungen hüpft als Auftakt ein weißer Springer auf die 5.Reihe, damit diese im folgenden Zug vom weißen König betreten (und später überschritten) werden kann. Dies führt dann (attraktiverweise) zum Opfer dieses Schimmels, da der sT nur über das wS-Feld seine Position neben dem sK erreichen kann. Echos gefallen mir immer, besonders jedoch, wenn es sich (wie hier) um Farbwechselechos handelt! Dass der sB unvermeidlich ist, ist klar.

08.10.11

14982 Alexandr Pankratjew, Michail Gerschinski

I) 1.bc Kc7 2.Kd3 T:e6 3.c4 Te3#
II) 1.hg Kc8 2.Kf4 L:c5 3.Lf5 Le3#

Was hier sehr bald ins Auge springt, sind die zwei auf den sK gerichteten, allerdings durch schwarze Steine (sBc5 und sLe6) unterbrochenen Linien des wL und des wT. Könnte man die beiden unterbrechenden Steine mit einem Schlage wegnehmen, so stünde Schwarz nicht nur im Doppelschach, sondern sogar im Matt. Diese Vision muss jedoch aufgegeben werden: Der sK verlässt e3 und zieht auf d3 (in Lösung I) oder auf f4 (in Lösung II). Um ihm die Züge auf diese zunächst durch Weiß gedeckten Felder zu ermöglichen, wird im Schlüssel jeweils ein wB geschlagen und gleichzeitig dadurch ein künftiges Fluchtfeld des sK blockiert. Dann wird durch einen wK-Zug der wT/wL entfesselt, der erwähnte sK-Zug findet statt, die weiße T/L-Linie wird durch Schlag, die weiße L/T-Linie hingegen durch schwarzen Steinwegzug geöffnet, durch welchen überdies ein weiteres Nachbarfeld des sK blockiert wird. Dann kann der wT/wL mattsetzen.
Es ist sehr lohnend, sich - auch wiederholt - mit dieser einwandfrei funktionierenden Aufgabe zu befassen!

07.10.11

14981 Menachem Witztum

a) 1.Lc2 Kd5 2.Tf5+ Te5 3.Kd3 Sf4#
b) 1.Tf2 Lf5 2.Lg2 Kf6 3.Kf3 Sg1#

Bei derartigen Aufgaben tue ich gut daran, sie nicht schnell-schnell vom Blatt lösen zu wollen, sondern schön brav die Steine aufs Brett zu stellen und mir die verschiedenen Aspekte der Stellung gründlich anzusehen.
In jeder der beiden Lösungen bewegen sich bei Schwarz dieselben drei Steine: Der König, der Le4 und der Tf8. Der sK und der sL ziehen in I und II symmetrisch zur e-Linie, und ihre Züge haben beide Male denselben Zweck (Fluchtfeld-Vorausblockade und Zug aufs Mattfeld); in I tritt zusätzlich die unerwünschte Öffnung der Linie c2-h7 dazu. Der Sinn des sT-Zuges ist bei I das Wieder-Schließen dieser Linie, bei II hingegegen das Blockieren des Feldes f2.
Weiße Züge: Der Mattzug erfolgt bei I und II durch den wS. Durch die Bewegung des wK wird die e-Linie geöffnet, mit der Absicht, dass e3 durch den wT gedeckt wird. Damit bleibt in jeder Lösung noch ein weißer Zug unbesprochen: In I wird durch Te7-e5 das durch Tf8-f5 entstandene Schachgebot aufgehoben, und in II wird durch Lh7-f5 das Feld g4 gedeckt.
Man sieht also ein Geflecht verschiedenartiger Zwecke und Wirkungen, das ich nicht als harmonisch erlebe, sondern effektiv als "ziemlich unausgewogen", wie es SB m.E. zu Recht nennt.

06.10.11

14980 Peter Heyl

I) 1.d1S Th5 2.Tc7+ Te5 3.Tc3 Te2#
II) 1.Td1 Th4 2.Tb7+ Td4 3.Tb2 Tc4#

Im Schlüssel wird in beiden Lösungen zuerst das Feld d1 blockiert. Dies geschieht durch denjenigen schwarzen Stein, der an seiner ursprünglichen Stelle als Blockierer in der betreffenden Lösung nicht gebraucht wird. Dann bewegt sich der sT in zwei Zügen auf ein weiteres Fluchtfeld des sK, um dort ebenfalls als Blockstein zu wirken. Das dabei notgedrungen entstehende Abzugsmatt muss währenddessen temporär durch den in drei Zügen auf sein Zielfeld strebenden wT aufgehoben werden, bis es im dritten Zug wieder durch den schwarzen Turm verhindert wird. Die Mattbilder sind echoartig.
Die Aufgabe ist relativ leicht zu lösen und zu verstehen. Sie gefällt mir gerade deswegen ausgesprochen gut.
Dass die sD nicht gerade eine Zierde ist, ist klar. PH hat sicher versucht, sie zu vermeiden. Man könnte sie durch einen sT ersetzen. Dass dann drei schwarze Türme auf dem Brett stehen, würde allerdings sicher manche stören (mich nicht).

05.10.11

14979 Michael Rittmann

I) 1....L:d6 2.D:d6 T:b3 3.Db6 Ta3#
II) 1....T:b3 2.D:b3 L:d6 3.Da4 Lc7#
III) 1....Tf1 2.Sd3 Ta1+ 3.Kb4 Ld2#
IV) 1....L:g5 2.Sg4 Tf7 3.Kb6 Ld8#

Die ersten beiden Lösungen habe ich in Sekundenschnelle gefunden; sie haben mich regelrecht "angesprungen" und mir auch blitzartig eingeleuchtet. Die zwei letzteren waren für mich dann wesentlich versteckter. Es ist schon so, wie sich SB bereits vernehmen ließ: I und II bilden ein perfektes Paar, was sich von III und IV nicht sagen lässt. Wirklich anti-analog sind sie dann aber auch wieder nicht: Sowohl in III als auch in IV raubt der wT dem sK in der Mattstellung 3 Fluchtfelder; der Zug eines sS unterbricht jeweils eine Linie der sD (bei III deren mattverhindernden Zug nach c3 verunmöglichend, bei IV den selbstgefesselten wL befreiend). Leider ist bei III und IV die gleiche weiße Figur (wL) mattgebend.

04.10.11

14978 Vitali Medintsev


I) 1.Tf6 a6 2.T:c3+ K:c3#
II) 1.Se6 g7 2.L:e2+ K:e2#
Das Mattsetzen erfolgt in I und II dadurch, dass der wK durch Wegziehen die wL-Linie b3-f5 öffnet. Dieses Wegziehen kann nur nach c3 oder e2 erfolgen, und dies ist erst möglich, nachdem eine schwarze Figur die zu Beginn dort stehende weiße Figur (L bzw. T) geschlagen hat (und sich nachher opfert). Dabei wird aber dem sK ein vorher durch Weiß gedecktes Fluchtfeld freigegeben (f6 bzw. e6). Aus diesem Grund blockiert Schwarz dieses Feld vorsorglich im Schlüssel. Es ist m.E. ein bisschen zu bedauern, dass die Blockade von f6 ohnehin nur durch den sT erfolgen kann, während bei f6 zunächst einmal der sT und der sT in Frage kämen (Der sT scheidet allerdings aus, da er durch Ziehen nach e4 das Matt verhindern müsste). Weiter frage ich mich, ob es befriedigend ist, dass der nach dem Schlüssel nötige Wartezug von Weiß durch den beschriebenen Blockadezug von Schwarz überhaupt erst ermöglicht wird. Mir ist klar, dass auf andere Weise dieser Wartezug in I und II derselbe sein müsste, was die Aufgabe entwertete.
Vielleicht vergleiche man dazu eine 1.Variante der Aufgabe:
Stellung wie bei 14978, aber sTc6 statt a6 und ohne wB g6.
Oder die viel schlankere Fassung:
Stellung wie bei 14978, aber ohne sTa6, sSg7 und wBg6, dafür sBe7 und sBf7.
PS: Sowohl in der Uraufgabe als auch in den beiden Varianten könnte die sD durch einen sL ersetzt werden. Dabei wäre dann auch hier wieder die Frage, ob einen die drei schwarzen Läufer stören. Wie bei anderen Gelegenheiten neulich bereits erwähnt, hätte ich damit keine Probleme, im Gegenteil: Ich würde die Stellung als leichter/schlanker empfinden.

03.10.11

14977 Bert Kölske

I) 1.L:d3 T:c5+ 2.K:c5 D:e5#
II) 1.L:d5 L:c4+ 2.K:c4 D:e2#
III) 1.Da5 D:e2 2.b6(Sb6?) L:c4#
IV) 1.Da6 D:e5 2.Sb6(b6?) T:c5#

Diese Doppelpaar-Aufgabe gefällt mir sehr gut. Was es inhaltlich zu bemerken gilt, wurde eigentlich alles schon von SB und vom Autor BK selbst geschrieben (Vergl. den untenstehenden Kommentar von Bert Kölske). Selbstkommentare von Autoren schätze ich sehr. Leider sind sie bis jetzt nicht gerade häufig in diesem Blog! Vielleicht sagen sich die meisten Komponisten - mit einem gewissen Recht - , dass sie ja in ihrem Werk sprechen. Und doch: Die Nennung der Absicht (des Themas) der hier vorliegenden Aufgabe, nämlich der Umtausch der weißen Züge, samt Angabe einer früheren Aufgabe, wo dies schematisch-klar dargestellt wird, finde ich ausgesprochen wertvoll und danke BK dafür.

02.10.11

14976 Abdelaziz Onkoud

I) 1.S:c6 Dh4+(Th4+?) 2.Kb5 a4#
II) 1.dc Th4+(Dh4+?) 2.Kd5 Sc7#

Auch hier erfolgt in beiden Lösungen (wie in 14975) im Schlüssel das (auch hier: attraktive) Schlagen einer weißen Figur, hier des wL. Im Gegensatz zu 14975 zeigt diese Aufgabe jedoch weitgehend Analoges. Die Fesselungen und die dadurch ermöglichten Mattstellungen sind schön anzusehen!

01.10.11

14975 Ricardo de Mattos Viera

I) 1.K:e6 Tb6 2.Lf5 Lb5#
II) 1.L:d3 T:d5+ 2.Ke4 Tb5#

Den beidemale im Schlüssel erfolgenden wS-Schlag finde ich nicht auf der Hand liegend und attraktiv. Nachher wird jeweils eine Batterie aufgebaut, mit deren Hilfe das Matt erfolgen kann.
In den Kommentaren zu 14924 hat sich bereits, speziell unter Mitwirkung von Wilfried, ein Austausch über Analogien bzw. fehlende Analogien ergeben. Das dort zitierte Heft "feenschach 152" hat mir übrigens SB (in Kopie) zugestellt. Auch an dieser Stelle nochmals Danke dafür!
Hier gibt es, wie mir scheint, interessante Beispiele für Analogien mit darin enthaltenen Anti-Analogien :
Das Analoge wurde oben schon weitgehend erwähnt.
Antianalog sind:
In einer Lösung bewegt sich zuerst der sK, dann betritt der sL das von ihm verlassene Feld. In der anderen Lösung bewegt sich zuerst der sL, dann betritt der sK das von ihm verlassene Feld.
In einer Lösung erfolgt der Batterieaufbau dadurch, dass die "schießende" Figur hinter die "deckende" tritt, in der anderen tritt die deckende vor die schießende.

31.08.11

14934 Reinhardt Fiebig

1....La1 2.Db2+ K:b2 3.c3+ K:c3 4.d4+ K:d4 5.Le5+ K:e5 6.Tf6 K:f6 7.Tf7+ K:f7#
Gegenüber der Vergleichsaufgabe 14746 neu ist der einleitende kritische Zug des wL a1, ferner vertilgt jetzt der wK in allen sechs Zügen eine schwarze Figur.
Namentlich durch die erste Veränderung hat die Aufgabe sehr gewonnen.

14933 Michail Gerschinski

1....Lb8 2.Tb6(Ta6?) La7 3.Tb7 Lb6 4.c6 La7 5.Tc7 Lc5#
Hier sieht auch ein Ungeübter schnell, dass nach einem Platzwechsel des sTc6 und des sBc7 das Matt Lc5# möglich wäre. Dieser Tausch erfolgt denn auch in den vier Zügen Tb6, Tb7, c6, Tc7. Die beiden mittleren können nicht umgestellt werden. da der ausweichende wL sonst von b8 aus Schach böte.
Die Mattführung ist einfach, aber durch die Kombination des schwarzen Rangierens mit der zweifachen Rückkehr des wL auf a7 ausgesprochen gefällig.

14932 Alexandr Pankratjew, Michail Gerschinski

I) 1.T:b3+ Kd2 2.Tc3 L:d6 3.Sg5 T:b6 4.Lh5 Lf8#
II) 1.L:b4+ Kd3 2.Lc3 L:d5 3.Kh5 Tb5 4.Sh6 Lf7#
Vieles hat SB im Vorspann zu dieser happigen Aufgabe, bei der nun wirklich die Post abgeht, schon beschrieben und damit das Lösen erleichtert (Danke!).
Im Schlüsselzug wird durch den Schlag des wLb3/wLb4 durch den sT/sL die b-Linie für den wT geräumt, worauf der wK vor dem dabei gebotenen Schach auf d2/d3 flüchten muss. Der zweite schwarze Zug Tc3/Lc3 beseitigt die Fesselung des wLb4/wLb3 durch den sLa5/sTa3. Nach dem jetzt möglichen Batterieaufbau L:d6, Tb6/L:d5, Tb5 setzt der Doppelschach gebende Zug Lf8/Lf7 den sK auf h6/h5 matt, nachdem diesem durch Sg5,Lh5 zwei Fluchtfelder bzw. durch Lh6 ein Fluchtfeld blockiert wurde(n).
Die ganze Anlage mit ihrem klaren Konzept, den analogen Lösungen und den Farbwechsel-Echo-Mattbildern imponiert mir sehr!

14931 Illo Krampis

I) 1....L:d3 2.Shg6 L:g6 3.Sd3+ L:d3 4.Lg6 L:g6#
II) 1....Lf5 2.Lh5 L:g4 3.Shg6 L:h5 4.Sg4 L:g6#
Ohne die beiden sS undden sL wäre Schwarz matt.
In I verschlingt der wL alle drei dieser Störefriede, zudem vorgängig noch den sBd3, um dem sS das Betreten von d3 zu ermöglichen. Dabei führt er eine attraktive doppelte Hin- und Herbewegung aus.
In II hingegen erledigt bzw. ermöglicht er die 1elimination der sS und des sL durch einen Rundlauf, wobei er nur zwei der hinderlichen schwarzen Figuren schlägt und der dritten (sSe5) das Weghüpfen auf das durch sB-Schlag freigewordene Feld g4 erlaubt.
Etwas unbeholfen (und für den Löser verräterisch) wirken die vier sB c6, c4, d3, g4.
Trotzdem: Eine nette Aufgabe mit einfachem, durchschaubarem Thema!

14930 Josef Kupper

a) I) 1....Lf3 2.d3 cd 3.Te4 d4 4.Sf4 Lg4#
II) 1....Tc8 2.Sf4 Tc6 3.Ke4 Lb7 4.f5 Te6#
b) I) 1....Ld5 2.Tf4 Lc4 3.Ke4 c3 4.f5 Te8#
II) 1....Tg4 2.Tf4 c4 3.Ke5 c5 4.Tf5 Te4#
Dass dieses sicher mit viel Arbeit und Sorgfalt zusammengestellte, zum Lösen sehr anspruchsvolle Quartett seine Qualitäten hat, möchte ich nicht abstreiten. Insbesondere wirken die vier reinen Mattbilder im Brettinnern ausgesprochen ästhetisch.
Dennoch: Ich empfinde das Ganze doch als reichlich trocken. Auch nach mehrfacher Beschäftigung mit den vier Lösungsabläufen kann ich diese einfach nicht behalten, da sie ohne wechselseitige Analogien sind und in ihrer Zusammenstellung auf mich sehr aleatorisch wirken und mir eigentlich nichts sagen.
Bei a.II ist der Wartezug 3....Lb7 eine feines Element, das die Fehlbewegungen Tb8-b7-e7# ausschließt. Der sT ist jedoch ganz unbeteiligt an Verlauf und Mattbild.
Beim ganzen b gilt diese völlige Nicht-Beteiligung für den sSh5.
Das aus dem wK und den drei sB bestehende Gebilde unten links spielt nur bei a.II eine sichtbare Rolle, indem es dort für die Unbeweglichkeit des wK sorgt.

14929 Zoran Nicolić

a) 1.De6 c4 2.Tf5 e3+ 3.Ke5 d4#
b) 1.Lc6 d3 2.Td5 c3+ 3.Kc5 b4#
In a. und b. erfolgen bei Schwarz zuerst zwei Züge, welche Fluchtfelder des künftigen Mattfeldes blockieren, das der sK im dritten Zug betritt. Dazu kommen jeweils drei weiße Bauernzüge, von denen der zweite Schach und der dritte Matt gibt.
Nach dem gefälligen Teil a. kann man von b. eigentlich nur enttäuscht sein: Der Lösungsablauf ist zwar recht analog zu demjenigen von a., das Mattbild hingegen weniger. Vollends unschön sind jedoch vor allem die unbeteiligt abseits stehenden schwarzen Figuren!

14928 Vladimír Kočí

a) 1.Df2 Tg4 2.Ke1 Tg3 3.De2 Tg1#
b) 1.Dd4 Le7 2.Kf4 Lb4 3.De3 Ld6#
Zunächst betritt die sD die Linie des sL/sT, um dem sK (im zweiten Zug) das Betreten seines Mattfeldes e1/f4 zu ermöglichen. Da der sT/sL währenddessen, zweimal ziehend, seinerseits die wL/wT-Linie unterbrochen hat, kann die dadurch entfesselte sD das Fluchtfeld e2/e3 blockieren, worauf der wT/wL (Doppelschach-)Matt gibt.
Ein Paar von wunderbarer Klarheit und Einfachheit!

14927 Vladislav Buňka

a) 1.Df3 K:c1 2.Ke4 Kd2 3.Le5 Ld3#
b) 1.Td4 Kc3 2.Lc6 ed+ 3.Kd5 Lc4#
Insbesondere nachdem sich Wilfried im letzten Blogbeitrag dahingehend geäußert hat, ist mir sehr klar, dass es Ähnliches bereits gibt, in erklecklicher Zahl und teilweise wohl (noch) Besseres. Dennoch begeistern mich derart harmonische Echo-Hilfsmatts immer wieder, und zwar erheblich!

14926 Bert Kölske

I) 1.Le2 Tc8 (Tb,d8) 2.T:h3+ Tc4#
II) 1.Tgg6 (Tg7?) Lb3(La4?) 2.L:h4+ Le6#
Im ersten Zug öffnet bei I/II der sLf3/sTg5 die Linie d3-h3 des sT/die Linie f6-h4 des sL, was diesem den Schlag des wSh3/wSh4 ermöglicht. Gleichzeitig stellt sich der sLf3/sTg6 vor die gleichschrittige sDf3/den gleichschrittigen sTh6, was deren/dessen Schlag der (nachher) mattgebenden Figur verhindert. Er selber kann wegen seines Gefesseltseins diesen Schlag nicht ausführen. Weiß muss das Mattfeld so wählen, dass das beim wS-Schlag auftretende Schachgebot aufgehoben werden kann.
Ein sehr klares und überzeugendes Problem! Dass es zur "Verführung" 1. Tg7? keinen analogen Fehlzug des sLf3 gibt, ist (ein wenig) schade. Die drei schwarzen Türme stören mich jedoch nicht.

14925 Mihajlo Milanović

I) 1.Te6 S:e5 2.L:e5 Dh1#
II) 1.Lc7 D:e5+ 2.T:e5 Sf4#
Der Schlüssel öffnet die wL-Linie f8-c5; in a. blockiert er leider außerdem ein Nachbarfeld des sK. In den folgenden beiden Einzelzügen wird der sBe5 geschlagen und durch eine andere schwarze Figur ersetzt, welche den abschließenden Mattzug nicht behindert, wie es der sBe5 getan hätte. Der zweite schwarze Zug hat aber außerdem noch den Effekt, dass erst durch ihn die wL-Linie vollends geöffnet wird.
b. ist wegen des Damenopfers gewichtiger als a. und außerdem wegen des reinen Mattbildes ansprechender.

14924 Vitali Medintsev

I) 1.Db5 Tg1 2.Td4 d3#
II) 1.Tb5 L:g6 2.Dd5 d4#
Hier müssen "allerlei Linien geöffnet und geschlossen werden", so sagte es ziemlich vage (und ratlos?) SB. Weitere Momente wie Feld- bzw. Linienräumung durch die sD (die in a. auch noch den Tg3 entfesselt), die Deckung des wSb1 sowie die Unterbrechung der sL-Linie h8-a1 (einmal durch Schwarz, einmal durch Weiß) erhöhen die Unübersichtlichkeit, die mich ratlos und unbefriedigt zurücklässt. Ich sehe weder ein Thema noch klare Strukturen, ebenso kaum einen Zusammenhang von a. und b.
Zum Lösen finde ich das Problem - sicher auch aus den genannten Gründen - keineswegs leicht.

14923 Rolf Kohring

I) 1.Lf5 Sd3 2.Se3 Le5#
II) 1.Sf6 Sd5 2.c5 c3#
Wäre der wS nicht gefesselt, so könnte er auf d3 bzw. d5 ziehen, von wo aus er zwei Fluchtfelder des sK angriffe. Nach der Blockade eines weiteren Fluchtfeldes durch Schwarz (Se3 bzw. c5) wäre der Mattzug (Le5 bzw. c3) möglich.
Die Schlüsselzüge heben die erwähnte Fesselung auf. Da sie dabei das Feld für den wS räumen, handelt es sich um Umnowzüge.
Einfach, klar und schön!

14922 Siegfried Hornecker

a) *1....Th8 2.T:f5 Te8#
1.Tg6 Lh6 2.T:f6 Lf4#
b) *1....Lh6 2.T:f6 Lf4#
1.Tg5 Th8 2.T:f5 Te8#
Ist das nun raffiniert oder eher simpel? Meine Analyse ist so:
Ein zweizügiges Hilfsmatt HMa habe das Satzspiel 1. ... T 2. U V# und die Lösung 1. A B 2. C D#.
Ist nun der Schlüsselzug A umkehrbar (durch A-1), so hat die durch Ausführung von A entstandene Zwillingsaufgabe HMb immer das eindeutig bestimmte Satzspiel 1. ...B 2. C D und eine Lösung 1. A-1 T 2. U V . Bei dieser Lösung ist die auf A-1 folgende Fortsetzung stets eindeutig bestimmt. Es ist jedoch möglich, dass HMb noch weitere, nicht mit A-1 beginnende Lösungen besitzt. Ist dies jedoch nicht der Fall, so ist HMb einwandfrei.
Deshalb scheint es mir nicht besonders schwer, Zwillinge vom vorliegenden Typ zu konstruieren.

30.06.11

14874 Zvonimir Hernitz & Fadil Abdurahmanović

1.Tf8 Lh7 2.Dh6 K:b7 3.Lg6 Kc6 4.Kf5 Kd5 5.Kg4 Ke5 6.Lf7 Lf5#

Der sK begibt sich in den bereitstehenden "Käfig", in welchem er durch den wL mattgesetzt wird. Da der wL dabei gedeckt sein muss, hat sich die weiße Majestät auf eine Reise zu machen. Um diese zu ermöglichen, müssen die sD und der sT zurückweichen und dann durch den sL abgeschnitten werden. Um diesem Läufer Platz zu machen, muss der wL seinerseits ebenfalls zurückweichen. Das dabei entstehende, eindeutig bestimmte "Rangieren" ist auf seine Art faszinierend. Aesthetisch zu befriedigen vermag es mich jedoch weit weniger als andere Hilfsmatts, z.B. 14872 von J.Kupper.

14873 Stefan Milewski


1.Lg4 Lg3 2.h3 L:e5 3.Kh4 L:d6 4.Th5 Lc5 5.Lf4 L:e3 6.Lg5 Lf2#

Der sK zieht im 2.Zug auf sein künftiges Mattfeld h4, das in den übrigen fünf schwarzen Zügen durch vier schwarze Figuren "zubetoniert" wird. Dabei hat der sZug h3 neben dem Blockieren von h3 auch noch den Zweck, das Mattfeld freizuräumen. Dies wird u.a. dank zwei Linienöffnungen durch den wL möglich, der - sich zuletzt selber noch eine Linie öffnend - dann schließlich mattsetzt.
Eine schöne Kombination, finde ich. Schade, dass durch den Zug wL:e3 außer der Linienöffnung auch die Bedrohung des Feldes f2 durch den sBe3 aufgehoben wird, und dass der sS so untätig herumstehen muss.
Zu dem folgenden kritischen Kommentar von Wilfried kann ich mich nicht kompetent äußern, vor allem weil mir ein hinreichend breiter Überblick über andere Rundlauf-Aufgaben fehlt.

14872 Josef Kupper

a) 1.Kd1 L:d7 2.Sd2+ Le6 3.Tc7 Kf2 4.Tc1 Lc4 5.Lc2 Le2#
b) 1.Sf2+ Kf3 2.Ld3 Lh1 3.Kf1 Kg3 4.Te1 Kh2 5.Le2 Lg2#

In beiden Teilaufgaben macht der sK einen Schritt auf ein weißes Feld, wo er später mattgesetzt wird. In den übrigen vier schwarzen Zügen blockieren die drei schwarzen Offiziere drei seiner Nachbarfelder. Gleichzeitig nehmen die beiden weißen Akteure ihre Positionen ein, die schwarzen Figuren nicht behindernd, sie teilweise sogar unterstützend.
So entstehend zwei exakte (farbidentische) Echomattstellungen!
Für einige der neulich in der Schwalbe publizierten Hilfsmattaufgaben meines Landsmannes und Fachkollegen JK konnte ich mich kaum erwärmen, da sie mir zwar gekonnt, aber dürr und nicht wirklich aussagekräftig erschienen.
Ganz anders ist es nun aber hier: Ich bin restlos begeistert!



14871 Rolf Wiehagen

1....Lh1 2.Dc7 e4 3.Kc6 e5+ 4.Td5 Se4 5.Td7 Sd6#

Der sK zieht auf sein Mattfeld c6. Vorher und nachher werden zwei seiner Nachbarfelder, nämlich c7 und d7, durch die sD und den sT blockiert. Dies wird durch den kritischen Zug des wL nach h1 und anschließende Unterbrechungen der Diagonalen h1-c6 ermöglicht. Diese Unterbrechungen sind jedoch nicht der einzige Sinn der weißen Züge, mit welchen vielmehr auch das Mattnetz aufgebaut wird. Dagegen ist die (dritte) Unterbrechung der einzige Zweck des Zuges sTd5.
Die auch von Wilfried in seinem folgenden Kommentar anvisierte Frage, was hier - wie es SB beschreibt - so "bahnbrechend neu" sei, kann ich nicht beantworten, da mir auch hier eine breitere Kenntnis anderer "indischer" Hilfsmattaufgaben fehlt.

14870 Vladimír Kočí & Michal Dragoun

I) 1.Sf6 S:e4 2.Sd7+ Shf6 3.Dd4 ed 4.Db6 d8S#
II) 1.Tg7 S:b5 2.Tf7+ Sg7 3.Se8 ef 4.Kd7 feD#

In beiden Lösungen zieht Weiß zunächst jeden seiner Springer ein- und dann seinen Bauern zweimal, wobei dieser sich umwandelnd mattsetzt. Zwei bzw. drei schwarze Züge ermöglichen dem wB den Schlag bzw. die beiden Schläge, durch die/den anderen wird ein Fluchtfeld blockiert bzw. der sK auf sein Mattfeld bewegt. Durch Fesseln oder Schachgeben durch die sD wird die Eindeutigkeit der Zugreihenfolge gesichert. Eine interessante Aufgabe, bei welcher der Rätselcharakter und die (tatsächlich sehr große...!) Schwierigkeit im Vordergrund steht. Von den beiden Mattbildern ist natürlich das erste mit seinen drei weißen Springern klar das reizvollere.

14869 Manfred Ernst

I) 1.Le4 Tf3 2.Kd4 T:c3 3.Df7 Kb2 4.Dd5 e3#
II) 1.Lg4 Tf4 2.Le6 Tc4 3.Df8+ Kb3 4.Dd6 e4#

In dieser begeisternden Aufgabe werden zwei Mattstellungen aufgebaut, deren Farbwechsel-Echocharakter sicher jedes Löserherz erfreut. Dass es sich nicht um ganz präzise Echos handelt, da L und B vertauscht sind, tut der Sache kaum Abbruch. Ich stelle mir sogar vor, dass dies manchen Lösern gar nicht auffällt!
Besonders schön dünkt mich, dass auch die aufbauenden Züge echoartig analog verlaufen (bei Weiß vollständig und bei Schwarz teilweise, nämlich die Damenzüge).

14868 Christopher Jones


I) 1.Dc6 Sc5+ 2.dc Ld3 3.Kd5 Lf5#
II) 1.Dg5 Sf4+ 2.e:f4 Td3 3.Kf5 Te3#

Durch die ersten beiden schwarzen Züge werden in beiden Lösungen zwei künftige Fluchtfelder des sK blockiert: Das erste jeweils durch Hinzug der sD, das zweite durch Opfer des wS und darauf folgenden sB-Schlag. Weiß baut unterdessen eine TL-Batterie auf, mit deren Hilfe nach dem dritten Zug von S, in welchem der sK das Mattfeld betritt, Matt gegeben werden kann.
Mir gefallen die klaren, streng parallelen Abläufe.
Sehr interessant ist der folgende Kommentar von Wilfried (Danke!). Komponist und Sachbearbeiter müssen das dort Geschilderte (und Berechtigte) zur Kenntnis nehmen.
Eigentlich schade um die schöne Aufgabe, irgendwie...!

14867 Bert Kölske

I) 1.S:f5+ Ld6 2.Ke3 K:f5 3.Tge2 Lc5#
II) 1.S:g5+ Sf7 2.Kf3 K:g5 3.Tde2 Se5#

Als Auftakt schlägt ein sS einen wB, was dem wK im zweiten Zug das Betreten dieses Schlagfeldes ermöglicht, womit er sich dem sK nähert. Dieser eilt ihm durch Betreten der 3.Reihe ebenfalls entgegen. Um dies zu ermöglichen, bewegt sich der wL/der wS von seinem Standort hinweg, um im dritten Zug - mattgebend - dorthin zurückzukehren. Wohin der wL/der wS wegziehen muss, ist durch ein im Schlüsselzug entstandenes, aufzuhebendes Abzugsschach bestimmt. Im dritten schwarzen Zug wird durch einen der sT ein auf der 2.Reihe liegendes Fluchtfeld des sK blockiert.
In diesem Problem besteht zwischen I) und II) ein wunderbares Gleichgewicht (Im Gegensatz zur Nummer 14865 von Pankratjew; siehe meinen dortigen Kommentar). Ich bin sehr angetan davon!

14866 Valerio Agostini

I) 1.De7 Ta3 2.Sd7 T:a6 3.Sa5 Ta8#
II) 1.Dd7 Tc3 2.Se7 t:c5 3.Sc4 Tc8#

Der wTd3 bewegt sich auf die a- bzw. c-Linie, auf welcher er nach ihrer Öffnung durch Schlagen eines sB die achte Reihe erreicht und dort Matt gibt. Schwarz besetzt währenddessen die Fluchtfelder d7 und e7 mit der sD und einem sS, während der andere sS den wT vor dem sT im Süden schützt.

Eine sehr klares, attraktives Problem!

14865 Alexandr Pankratjew

I) 1.bc(dc?) Ta6 2.K:e6 S:c5#
II) 1.S:d3(T:d3?) Dc1 2.K:f4 S:d3#

In den Lösungsabläufen spielen insbesondere die Figuren der folgenden Paare eine analoge Rolle:
wTa5 und wDb1, wSc5 und wSd3, wTe6 und wBf4 bei Weiß sowie
sBb6 und Se1, sBd6 und sTd2 bei Schwarz.
Dennoch empfinde ich die Aufgabe als nicht sehr harmonisch, vermutlich weil die erwähnten Analogien zwar zahlreich sind, aber doch auch mancherlei Ungleichgewichtiges vorhanden ist. So beseitigt in I) und II) der Schlüsselzug einen wS (mit dem Doppeleffekt, dass dadurch die Deckung des künftigen Mattfeldes aufgehoben und andrerseits der Mattzug ermöglicht wird). Zusätzlich öffnet er in I) die 6.Reihe als Fesselungslinie, was bei II) keine Entsprechung hat. Weiter schlägt der sK in I) einen wT, also eine starke Figur, in II) jedoch nur einen wB. Auch dass dem schwachen sBb6 der deutlich stärkere sSe1 gegenübersteht, wirkt nicht ausgeglichen.

14864 Manfred Rittirsch

a) 1.S:e6 d8S+ 2.Kc5 S:e6#
b) 1.Lxc7 d8L+ 2.Kd6 L:c7#

Diese Aufgabe wirkte auf mich recht eigenartig, und ich gebe zu, dass ich sie nicht knacken konnte. Als ich dann die Lösungen sah, war ich sehr angetan über die unmittelbar nach dem Schlag des wS/wL erfolgende Entstehung des zugehörigen Phönix und seine "Rückkehr" samt (dank erfolgter Öffnung der Linie e8-a4 ermöglichter) Mattgebung.
Dass der dicke schwarze Figurenklumpen oben rechts keine Zierde ist, versteht sich wohl von selbst.

14863 Viktor Sysonenko


I) 1.S:e5 Sc6(Lc8?) 2.Sf7 Se7#
II) 1.L:e5 Lc8(Sc6?) 2.Lf6 Le6#
III) 1.Se4(De4?) Tc3 2.L:e5(S:e5?) Lc4#

Um es gleich vorwegzunehmen: Ich sähe die Aufgabe weit lieber ohne die "Konterlösung" III, die m.E. kaum etwas anderes als eine Störung des harmonischen Eindruckes von I und II bringt.
In I/II wird der wBe5 durch den sS/sL geschlagen, was eine Öffnung der e-Linie nach oben hin bewirkt. Anschließend wird die 7./6. Reihe blockiert, was dem wS/wL das Mattsetzen ermöglicht. Im Prinzig könnte der sS/sL auch die 6./7. Reihe blockieren. Das Matt könnte aber nicht durch den wL/wS gegeben werden, da durch den Zug des sS/sL die Linie h3-e6/a7-e7 geöffnet worden ist. Es lohnt sich, diesen feinen Tatsachen sorgfältig nachzuspüren!

14862 Alberts Dreijers


a) 1.Te7 Se4 2.fe Lc5#
b) 1.Tg4 Lf4+ 2.gf Sf5#


a.: In der Ausgangsposition setzt Lc5 (noch) nicht matt, da der Lf8 c5 bedroht und der Te4 durch Ziehen auf d4 die Linie c5-e3 unterbrechen könnte. Beides wird zwar durch 1. Te7 behoben, aber nun könne der freigewordene Tf4 auf d4 ziehen. Er darf jedoch seinen (fluchtfeldblockierenden) Posten nicht verlassen. Leider wird ein seitliches Ausweichen ohnehin durch den sBf5 verhindert. Und so muss ihm die vierte Reihe durch das (für mich jedenfalls) überraschende wS-Opfer abgeschnitten werden.
b.: Alles läuft analog zu a, mit Rollentausch von wL und wSg3. Hier finde ich es etwas schade, dass  für den Tf4 der Zug nach h4 nicht nur wegen Nicht-Unterbrechen der Linie h3-f5 scheitert, sondern auch wegen Schachgebot.

Die keineswegs leicht lösbare Aufgabe mit ihren reinen Mattbildern macht mir große Freude.

14861 Eberhard Schulze


a) 1.Dh1 Sc6+ 2.K:e4 D:h1#
b) 1.Lg5 T:c4+ 2.K:e5 D:g5#

In ihrer Ausgangsposition verhindert die sD (in a) bzw. der sL (in b) die Mattführung sowohl durch drohendes Abzugsschach als auch durch Angreifen des Feldes, auf dem Weiß mattsetzt. Nur durch ihr/sein Opfer kann beides eliminiert werden.
Dass es in a) und in b) jeweils sD- bzw. sL-Züge gibt, die nur ein Hindernis beseitigen, erhöht den Wert des schönen und überzeugenden Problems.

27.06.11

14860 MenachemWitztum

a) 1.Td4 Lg5 2.Sg6 Sd2#
b) 1.T2c3 Sg6+ 2.Td5 Sfh4#


Zu a: Mit Td4 verlässt der sT die 3.Reihe und blockiert die Diagonale a1-a8.
Mit Lg5 deckt der wL h4 und entfesselt den Se5.
Mit Sg6 blockiert der sS g6 und gibt damit zwangsläufig auch die 5.Reihe für den wTa5 frei.
Mit dem Mattzug öffnet der wS die L-Linie d1-h5 und schneidet dem sTc2 die 2.Reihe ab, dabei zwangsläufig auch noch den wLd1 vor dem sTd4 schützend.

Zu b: Auch hier haben die einzelnen Züge zahlreiche Wirkungen:
Mit T2c3 verlässt der sT die 2.Reihe und unterbricht gleichzeitig die Diagonale a1-h8.
Mit Sg6+ deckt der wS das Feld h4 und öffnet dabei zwangsläufig die 5.Reihe für den wT.
Mit Td5 wird die 5.Reihe unterbrochen, wobei gleichzeitig der sT gefesselt wird (e5?).
Durch den Mattzug wird die L-Linie d1-h4 geöffnet und gleichzeitig g6 gedeckt.

Die viel zu vielen (einzeln durchaus nachvollziehbaren) Momente wollen sich für mich nicht zu einem sinnvollen ("sprechenden") Ganzen zusammenfügen, ebensowenig wie die beiden Aufgabenteile a und b.
Mein Eindruck bleibt kraus und unbefriedigend.

30.04.11

14814 Alexandr Pankratjew

1.f3 La7 2.Ta4 Kg3 3.f2 Kf3 4.f1L Ke3 5.Lc4 Kd4 6.Ka5 Kc5 7.La6 Lb6#
Dieser Fünfsteiner macht mir große Freude, unter anderem natürlich wegen seiner relativ leichten Lösbarkeit, aber vor allem, weil hier keinerlei Beiwerk irgendwelcher Art stört und sich die Züge samt ihrer Reihenfolge so "locker" ergeben! Man könnte fast vergessen, dass das Komponieren solcher Kleinformen sicher oft eine harte Arbeit ist.

14813 Zlatko Mihajloski

I) 1.Le6 Lf5 2.Tg4 L:g6(L:d3?) 3.Lg3 Lf5 4.Tf4 Lh3 5.Lg4 Lg2#
II) 1.Ke4 Lg2+ 2.Tgf3 Lh3 3.Lg3 Kg2 4.Tff4 Kf1 5.Kf3 Lg2#
Sowohl in I) als auch in II) tauscht der sTg3 mit dem sLf4 in drei Zügen den Platz. Um diesen Wechsel zu ermöglichen, räumt in I) der sLg4, in II) der sK im Schlüsselzug sein Feld und kehrt im fünften Zug dorthin zurück. Dann kann der (beiden Lösungen) gemeinsame Mattzug Lg2# erfolgen.
Überzeugend, klar und ansprechend! Einziger Wermutstropfen ist die gewichtige, passive sD.

14812 Reinhardt Fiebig

a) 1.Lf4 Dc5 2.De3 Ka7 3.Kg2 K:b6 4.Kf3 Kc6 5.Ke4 Dd5#
b) 1.Df4 Dh4+ 2.Kg2 Dd8 3.Lb7+ K:b7 4.Kf3 Kc6 5.Ke4 Dd5#
c) 1.Dg3 Dc2 2.Lb7+ K:b7 3.Lf2 Kc6 4.Kg2 Kd5 5.Kf3 De4#
d) 1.De5 Df6 2.Kg2 D:b6 3.Kf3 D:a6 4.Kf4 Kb7 5.Kd5 Dc6#
Die übersichtliche Stellung mit ihren nur neun Figuren sowie die gezeigten Abläufe samt den Echomattbildern auf der "Königs"-Diagonalen a8-h1 finde ich außerordentlich schön.
Dass RF auf b) nicht hat verzichten wollen, kann ich nachfühlen. Dennoch: Würde das Problem nicht gewinnen, wenn man sich auf die drei anderen Teile beschränkte? Ist b) nicht nur eine Art Dublette von a)? Oder darf man sogar davon träumen, dass sich noch ein (echt) viertes Echomatt hinzufügen lässt?

14811 Manfred Ernst

I) 1.S:h3 T:g6 2.Sg1 Lb7 3.S:f3 Tc6 4.Sg1 Th6#
II) 1.S:f3 L:g6 2.Sg1 Th8 3.S:h3 Lh7 4.Sg1 Le4#
Das ist ein Hilfsmatt nach meinem Herzen: Klar in Thema und Lösungsverläufen und wegen der einfachen Bauart (und dem Vorspann von SB) sogar für mich locker lösbar!

14810 Andreas Thoma

I) 1.L:f5+ K:f5 2.Td1 Ke4 3.f2 Ke3 4.f1L Sf3#
II) 1.T:d5 K:d5 2.Ld1 Ke4 3.f2 Ke3 4.f1T Sd3#
Mit SBs Vorspann "recht symmetrische Phönixe" ist dieses Aufgabe kurz und treffend charakterisiert. Sie wirkt auf mich in ihrer Schlichtheit und Klarheit sehr sympathisch und schön!

14809 Eugene Fomichev

a) 1.Tc4 dc 2.Le4(Kd3?) d5+ 3.Kd3 c5#
b) 1.e5 de 2.Lc5(Kd4?) Lc4 3.Kd4 e6#
Von diesem großräumigen wunderbaren Zwilling bin ich sehr begeistert. Viele kleine Feinheiten tragen dazu bei, insbesondere auch die prächtigen reinen Mattbilder, dass man diese Aufgabe sicher nicht so schnell vergisst.
Kleine Trübung: In a) zieht der sT nicht nur auf sein Opferfeld c4, sondern er öffnet gleichzeitig dem sLb7 die Linie b7-e4. Das könnte behoben durch Hochschieben des sT und des sB um ein Feld behoben werden, wenn dadurch nicht (viele!) Nebenlösungen aufträten.

14808 Eckart Kummer und Fadil Abdurahmanović

I) 1.edT g7 2.Td4 g8D 3.Th4 Dg6#
II) 1.Kh4 ef 2.e1L f8S 3.Lg3 Sg6#
Ich mag das Auftreten von 4 verschiedenen Umwandlungen eigentlich immer, obzwar ich weiß, dass das (aus mir nicht bekannten Gründen) nicht allen Hilfsmattfreunden so geht. Mit anderen ähnlichen Aufgaben vergleichen kann ich die vorliegende nicht, eben so wenig vermag ich die Schwierigkeiten beim Bauen von Derartigem einzuschätzen. Sie sind wohl nicht unbeträchtlich, was indirekt an den (sicher unvermeidlichen) passiven schwarzen Figuren erkennbar ist (sLc1 und sSh2, in I) zusätzlich noch sLh3).

14807 Alberts Dreijers

I) 1.D:a5 Sg4 2.De1 Ta2 3.Sg1 Sh2#
II) 1.S:d4 Sf5 2.Se2 Tf7 3.Lg1 Se3#
In beiden (für mich recht versteckten) Lösungen schlägt im ersten Zug eine schwarze Figur einen wB und kehrt im zweiten Zug auf ihr voriges Feld zurück. Dadurch wird jeweils eine Linie geöffnet: In I) eine weiße, in II) eine schwarze. Im dritten schwarzen Zug wird g1 blockiert, worauf der wS das Matt gibt, bei I) alleine, bei II) mit dem wT zusammen.
Ich finde diese Aufgabe sehr schön und attraktiv!

14806 Zdeňek Zach

I) 1.Kd3+ Kb4 2.Kc2 Ka3 3.Kb1 Le4#
II) 1.Ke2+ Kc4 2.Kd1 Kd3 3.Le1 Lf3#
Lösungsfindung: Mit dem vorhandenen Material gibt es kein Mattbild, bei dem der sK im Brettinnern steht, da die weißen Figuren höchstens 7 Felder eines 3x3-Quadrates angreifen können und der sL nur ein weiteres zu blockieren vermag. Also muss der sK auf ein Randfeld ziehen.
Bei Problemen von derart einfachem Charakter empfinde ich unreine Mattbilder (wie hier in II) als ernstzunehmende Trübung.

14805 Viktor Sysonenko und Silvio Baier

I) 1.Db4 Sf6 2.gf Td5#
II) 1.Da5 Se6 2.fe Lf4#
III) 1.D:f4 Sc7 2.Df6 Td5#
IV) 1.D:d5 S:h5 2.De6 Lf4#
V) 1.f6 T:d2 2.L:d5 T:d5#
VI) 1.Le6 L:d2 2.T:f4 L:f4#
Hier sind die nach Entfernen der sD sich ergebenden (beiden) Mattführungen in 1.5 Zügen diejenigen, die sich auch in I) und II) ergeben.
Die 6 Lösungen bilden hier ein klar strukturiertes, ästhetisch sehr ansprechendes Ganzes. Ich zitiere hier am besten einen weiteren Teil der in meinem Kommentar zur vorangehenden Aufgabe genannten Email von Silvio Baier:
"Die Koproduktion verzichtet auf das „total“, zeigt aber paradoxe Effekte. So muss Schwarz eigentlich f6 bzw. e6 blockieren. Wieder führt das Entfernen der Dame zu zwei Mattführungen mit aktiven weißen Opfern auf diese Felder. Die Damenzüge nach b4 und a5 differenzieren das wegen der Direktdeckung eines Mattfeldes. Weiterhin können die SS auch passiv geschlagen werden – dann muss die sD blocken (nicht die Bf7 und Lg4 wegen Linienöffnung) und der jeweils andere Springer muss die Deckungsaufgaben des ersten übernehmen. Und schließlich kann Schwarz auch im ersten Zug diese Felder blocken (mit selbiger) Linienöffnung. Diesmal ist diese aber positiv, da Schwarz im zweiten Zug weiße Masse schlagen kann."
Dieser instruktiven Schilderung kann und mag ich nichts mehr beifügen.

14804 Viktor Sysonenko

I) 1.Dc3 Sg7+(Lc2+) 2.Ke5 L:c3#
II) 1.Dd4 Lc2+(Sg7+?) 2.Ke5 L:d4#
III) 1.Dd3 Sg6(Sg5?) 2.hg Tf4#
IV) 1.Dc5 Sg5(Sg6?) 2.hg Le6#
V) 1.D:e6 Sh3 2.Dg6 Tf4#
VI) 1.D:f4 I) Sf8 2.Dg5 Le6#
II) 1....Tc4 2.K:e6 T:f4#
VII) 1.Dd5 S:d5 2.K:e6 Se3#
VIII) 1.De4 Td4 2.Ke5 Td5#
Auf meine Nachfrage hin gab mir Silvio Baier per Email einige Erklärungen zu seinem Vorspann. Er schrieb mir unter anderem:
"Correction" heißt im orthodoxen Problem "Verbesserte(r)/Fortgesetze(r) Verteidigung/Angriff". Der Autor (Sysonenko) will sagen, dass ein Entfernen der Dame zu zwei verschiedenen Mattführungen in 1.5 Zügen führt. Alle (deshalb: "total") Damenzüge verhindern beide Mattführungen bzw. differenzieren diese und sind somit eine Art fortgesetzte Verteidigung.
Nach Entfernen des sD entdeckte ich sogar drei Mattführungen in 1.5 Zügen, nämlich diejenigen, die sich auch in den oben genannten Lösungen III), IV) bzw. VII) ergeben (und dort durch die vorangehenden Züge des sD differenziert werden).
Was sich sonst in den 8 Lösungen abspielt , empfinde ich als unstrukturiert und eigentlich nur mühsam. Die in VI) enthaltende Doppellösung nach D:f4 ist speziell unschön. Im Übrigen scheint mir das Wort "total" gar nicht wirklich am Platze, da die sD ja auch noch die beiden Zugmöglichkeiten 1. D:T und 1. D:L hätte, welche zu keinen Lösungen führen. Vielleicht stellt das Problem eine konstruktive Leistung (im Sinne eines Rekordes) dar, was ich offen lassen muss, da ich mich zu wenig auskenne. Aber als Kunstwerk befriedigend empfinde ich es definitiv nicht.
Dies ist bei der folgenden Aufgabe völlig anders! Von mir aus hätte man besser diese alleine publiziert.

14803 Marco Guida und Michel Caillaud

I) 1.S:d5+ Tge3 2.S:f4 L:b6#
II) 1.S:f4+ Le3 2.S:d5 Tg7#
Wie bei der vorangehenden Aufgabe läuft auch hier alles in vollkommener Harmonie ab. Dass sich b) aus a) durch eine minimale Springerverschiebung ergibt, ist besonders schön. Wenn nur die gewichtigen schwarzen Figuren (Dc1 und Tf1) nicht Nebenlösungen abwehren müssten! Es ist ärgerlich, dass in b), nicht aber in a) der Tf1 fehlen könnte, ebenso, dass zwar in a) die sD durch einen sL ersetzbar wäre, nicht jedoch in b). So hat alles seinen Preis!

14802 MenachemWitztum

I) 1.T:b3(Tg2?) T:c5 2.Tb2 Td3#
II) 1.S:c4(Sd3?) Sb:c5 2.Sb2 Th6#
"Herz, was begehrst du mehr?", kann man hier fast uneingeschränkt ausrufen! Übersichtlich und klar funktionieren die beiden Lösungen, mit perfektem Rollentausch von Turm und Springer bei Weiß (Sb3 und Tc4) und bei Schwarz (Se5 und Tg3). (Unvermeidbarer) Wermutstropfen bleibt einzig der (nur Nebenlösungen verhindernde) sTg1.

14801 Misha Shapiro

I) 1.d5 D:f6+ 2.Dg6 Dh4#
II) 1.Se4(S6d5?) D:d6+ 2.Sg6 Dh2#
Hier lohnt es sich, die einzelnen Effekte ganz genau anzusehen:
In beiden Lösungen
zieht eine der beiden auf der Diagonalen c1-h6 stehenden, durch den wL halbgefesselten schwarzen Figuren blockierend auf das Feld g6 und gibt dabei der wD die Möglichkeit, die h-Linie zu betreten und Matt zu geben. Die andere schwarze Figur ist gefesselt.
öffnet eine der beiden auf der 6. Reihe stehenden schwarzen Figuren die weiße Turmlinie halb und unterbricht gleichzeitig eine der beiden schwarzen Turmlinien, während die andere durch die wD geschlagen wird. Durch die dadurch bewirkte völlige Öffnung der weißen Turmlinie wird die vorhin erwähnte schwarze Figur auf g6 gefesselt.

Mir scheint das Problem allerdings noch nicht ausgereift:
Der sLa8 wirkt irritierend. Seine einzige Funktion besteht darin, die Reihenfolge der schwarzen Springerzüge in II) festzulegen. In Lösung I) könnte er fehlen, wodurch der Zweck des schwarzen Bauernschrittes (Unterbrechen der 5.Reihe) reiner würde.
Es wäre schön, wenn es in Lösung I) für den ersten schwarzen Zug auch einen Fehlversuch gäbe, z.B. einen durch (nicht realisierbares) Hochschieben aller Figuren ermöglichten Doppelschritt des sB.
Der Grund, warum in II) das Feld g6 durch den sS und nicht durch die sD zu blockieren ist, liegt leider nicht nur darin, dass für die wD der Weg auf die h-Linie geöffnet werden muss, sondern auch darin, dass die Blockade von g5 nicht aufgegeben werden darf.

Es ist mir nicht gelungen, diese (jedenfalls von mir als solche empfundenen) Mängel zu beseitigen.