01.06.12


Liebe Besucher meines Blogs!
Hiermit teile ich euch mit, dass ich diesen Blog ab dem 1.Juni 2012 nicht mehr weiterführen möchte. Ich danke für euer ihm entgegengebrachtes Interesse.
Für meinen Entschluss gibt es mehrere Gründe. Kurze Zusammenfassung:
  • Zu wenige eingegangene Reaktionen in Form von Kommentaren
  • Zu große Arbeit für mich, insbesondere nach wesentlicher Erweiterung meiner problemschachlichen Interessen in Richtung Märchenschach und Retros.
Selbstverständlicher werde ich mit den Hilfsmatts weiterhin verbunden bleiben, auch als Kommentator in der Schwalbe.
Mit herzlichen Grüßen
Euer UH (alias Teddybär, welcherSpitzname mir schon seit meiner Grundschulzeit regelmäßig gegeben wurde)

30.04.12

Zielsetzung

In diesem Blog möchte ich eine Art Tagebuch über die in der "Schwalbe" erscheinenden Hilfsmattaufgaben führen. Ohne grosser Kenner zu sein, werde ich hier frei von der Leber weg meine Betrachtungen anstellen, von meinen Erfahrungen mit den Problemen berichten und auch Fragen dazu stellen.
Vielleicht verirrt sich ab und zu ein anderer Schwalbeleser hierher und kommentiert meine Äußerungen, beantwortet meine Fragen oder stellt selber welche, oder er erzählt von seinen eigenen Erlebnissen mit den Hilfsmatts.
Ich werde mich über jeden Besucher freuen, sei er Kenner oder Amateur! Wer weiß, vielleicht kommen ja gelegentlich auch Komponisten der Aufgaben vorbei?

27.04.12

15168 Zlatko Mihajlovski


1....Kg2 2.Tf6 Lf4 3.Ta1 Kf3 4.Db1 Ke4 5.Da2 Ke5 6.Kb8 Kd6 7.Da8 Le5 8.Ta7 Kd7#
Anders als bei der vorangehenden Aufgabe von RF unternimmt hier der wK eine weite (sechszügige) Wanderung nach oben. Nach dem weißen Auftakt Kg2 bringt Schwarz seinen König auf das Mattfeld b8 und betoniert a7/a7 durch D/T zu. Der Zug Tf6 ermöglicht dem wK (nach dem weißen L-Zug Lf4) das Betreten der f-Reihe und des Feldes e5. Eine besondere Feinheit liegt darin, dass Schwarz die oben erwähnte "Zubetonierung" nicht mittels der naheliegenden Zugfolge Ta1, Ta8, Da1, Da7 erreichen kann, sondern dafür die 5 Züge Ta1, Db1, Da2, Da8, Ta7 aufwenden muss. Denn nur dank rechtzeitigem Wegzug der sD kann der wK die e-Linie fristgerecht überschreiten. Der wL muss kurz vor Ende von seinem durch den sT bedrohten Standfeld f4 auf das sichere e5 ziehen. Dann erst kann der wK alles mit Abzugsmatts beenden.
Diese zahlreichen kleinen Finessen und der maßvolle Schwierigkeitsgrad machen das Problem zu einem großen Genuss für den Löser!

15167 Reinhardt Fiebig


1.Sg6 hg 2.f2 g7 3.f1T g8D+ 4.Tf8 D:d5 5.d1T D:a2 6.Td8 De6#
Hier habe ich mich längere Zeit gefragt, ob der wK aus seiner Ecke heraus nach oben wandert, um beim Mattsetzen mitzuwirken. Das hätte ja im Anschluss an neulich hier publizierte Aufgaben von RF nicht so ferne gelegen! Aber nein, es geht hier (recht überraschend, wie ich finde,) ganz anders zu: Zwei sB werden zu schwarzen Türmen, flankieren den von Anfang an schon auf seinem Mattfeld e8 stehenden sK und ermöglichen so der ebenfalls neugeborenen wD ein immer wieder gerne gesehenes Epaulettenmatt. Eine besondere Note gewinnt das Ganze durch die eleganten "Schwalbe-Bewegungen" der wD auf der Diagonalen a2-g8. Durch den Schlag des sB d5 wird dem Umwandlungsturm die Route von d1 nach d8 geöffnet, leider aber auch dem sL der Weg zum Feld e6, auf welchem die wD mattsetzen möchte. So muss er eben sein Leben lassen!
Diese elegante Aufgabe mit ihrem klaren Thema wird bei mir noch lange nachklingen!

15166 Boško Milošeski


I) 1...Lf2 2.e2 La7 3.Kg3 Kb6 4.Kf2 Kc5 5.Ke3 Kc4#
II) 1...Lg3 2.Tg4 Lb8 3.g5 Kc7 4.Kg3 Kd6 5.Kf4 Ke6#
Diese Aufgabe hinterlässt bei mir durch ihre (auch dank SBs Vorbemerkung) relativ leichte Lösbarkeit, Verständlichkeit und Großräumigkeit einen sehr angenehmen Eindruck. Die beiden Lösungen verlaufen analog. Dabei ist die Symmetrie an der Hauptdiagonalen zwar stark, aber zum Glück nicht komplett.

15165 Sergej Tkachenko, Andrej Frolkin


I) 1....La1 2.Tb2+ Ka4 3.Kg7 Lc2(A) 4.Kh8 L:b2(B)#
II) 1....Lb1 2.Dc2+ K:b4 3.Kg6 Lb2(B) 4.Kh7 L:c2(A)#
Mit dem Hinweis auf "wunderbare Aesthetik" hat SB hier nicht zu hoch gegriffen. Man kann sich hier nur freuen und staunen über diese wahrhaft hohe Schule des Problemschachs!
Mir kommt dazu eine Äußerung von Mozart zu einem Quartett aus seiner Oper "Idomeneo" in den Sinn: Als ein Sänger an der Bühnenwirksamkeit dieses Stücks zweifelte, sagte er zu ihm: "Liebster Freund! Wenn ich nur eine Note wüsste, die in diesem Quartetto zu ändern wäre, so würde ich es sogleich tun. Allein, ich bin noch mit keiner Sache in dieser Opera so zufrieden gewesen wie mit diesem Quartett."

15164 Abdelaziz Onkoud


a) 1.Sb5 T:c4 2.K:c4 Lg8 3.Ld3 Sb6#
b) 1.Se3 L:e4+ 2.K:e4 Te8 3.Dd3 S:f6#
Mittels des von SB angegebenen Links (http://www.goja.sk/p9a.htm#Onkoud40) konnte ich mich über das (mir neue) Onkoud-Thema informieren:
"In one phase, a White piece A pins a Black piece C, while the White piece B is captured. In another phase, the White piece B pins the Black piece C on a different line, while the piece A is captured."
(An der betreffenden Stelle ist übrigens ein zugehöriges Thematurnier ausgeschrieben.)
In unserer Aufgabe gilt:
A = wLh7, B = wTc8 und C = sTe6.
Ob das Thema schwer zu bearbeiten ist, weiß ich nicht, muss aber bekennen, dass bei mir von diesem Problem ein etwas seltsamer und nicht nachhaltiger Eindruck zurückbleibt.

15163 Christopher Jones


I) 1.Ld4 Tf4 2.ef ed+ 3.Ke5 gf#
II) 1.f5 Sc4+ 2.dc ef+ 3.Kd5 bc#
Die Antwort auf SBs als Hinweis gegebene Frage, wozu die drei weißen Bauern da sind, lautet: Die unteren sind die Mattsetzer! Sie können allerdings erst in Aktion treten, nachdem (durch das Opfer einer der weißen Figuren) ein sB nach f4 bzw. c4 geführt worden ist, der dann im Mattzug seinerseits geschlagen wird. In beiden Lösungen betritt der sK im dritten Zug das ehemalige Standfeld des geschlagenen sB.
Der vordere wB wird in beiden Lösungen zum Decker des Fluchtfeldes e6, wobei ebenfalls ein sB dran glauben muss.

15162 Ljubomir Branković


I) 1.Tf1+ Sef4 2.Tf3 Sf2 3.Dd4 Sg4#
II) 1.Sc6 Sc3 2.Kd4 Sf4 3.Te3 Sb5#
III) 1.Lh5 Sc3 2.Le2 Sd1+ 3.Kf3 S:e1#
IV) 1.D:b4 Sec1 2.Kd4 Sb3+ 3.Kd5 S:b4#
V) 1.g2 Sdf4 2.Kf2 Sh3+ 3.Kf1 Sg3#
Bei 15158 habe ich Dreispännigkeit als mögliche Zukunft für Hilfsmatts ins Auge gefasst, und nun fährt diese Nummer gar fünfspännig ein!
Da mir bisher noch kein Hilfsmatt mit 5 Lösungen begegnet ist, habe ich auf dem pdb-Server danach gesucht. Dabei habe ich mich auf Dreizüger beschränkt. Auf meine Anfrage (bei der ich den Suchbegriff stip='h#3' and stip='5.1' eingegeben habe) fand ich zu meinem Erstaunen 56 Probleme! Bei stip='6.1' waren es 28, bei stip='7.1' 10 und bei stip='8.1' schließlich noch 6 dreizüge Hilfsmattaufgaben. Keine stammt von Ljubomir Branković. Unter seinem Namen sind 12 Aufgaben verzeichnet; nur eine davon weist 3 Lösungen auf, bei den anderen sind es weniger.
Wer mich ein wenig kennt, wird nicht erwarten, dass ich die 5 Lösungen dieses "Rätselstückes der Serie" (SB im Vorspann) brav und geduldig selber aufgespürt habe; dazu hätte ich ewig lange gebraucht und mich beim Suchen wohl eher genervt. Beim Nachspielen hingegen fand ich großen Gefallen an den 5 reinen Mattbildern, von denen 4 gleichartig sind. Ich vermute, dass das Komponieren einer solchen Aufgabe sehr viel Geduld und Erfahrung braucht.

15161 Christopher Feather


I) 1.Df4 Tf3 2.Ke4 Lf1 3.K:f3 Lg2#
II) 1.Le4 Lf3 2.Kf4 Tg2 3.K:f3 Tf2#
Die Fachausdrücke für die (nach SB) "inzwischen bekannte Themenkombination" kenne ich nicht, aber es ist deutlich, was hier gespielt wird: Nach einem fluchtfeldblockierenden Schlüssel schneidet bei I/II der wT/wL die wL/wT-Linie g2-d5/f2-f6 ab, was dem sK das Betreten derselben ermöglicht. Anschließend hebt der wL/wT durch einen kurzen seitlichen Zug die Deckung des wT/wL auf, so dass dieser vom sK verschlungen werden kann. Dann setzt ihn der wL/wT durch Umkehrung seines letzten (kurzen seitlichen) Zuges matt. Dies alles will zuerst gefunden sein, ist dann aber sofort einleuchtend und übersichtlich. Alles wäre natürlich noch besser ohne den Statisten sTa2.

15160 Valerio Agostini, Antonio Garofalo


a) 1.Dh1 Sg1 2.Se7 T:g5#
b) 1.Tg3 Th5 2.Se5 S:f4#
In beiden Lösungen blockiert zuerst Schwarz ein Fluchtfeld des sK. Durch den folgenden weißen Zug des wSe2/wTe5 wird/werden ein weiteres Fluchtfeld/weitere Fluchtfelder gedeckt. Leider wird dabei der wTe5/wSe2 gefesselt. Damit der Mattzug durch den wTe5/wSe2 doch erfolgen kann, muss durch den zweiten schwarzen Zug (in welchem der eigentliche thematische Gehalt liegt), dieser wieder entfesselt werden. Dabei sind zusätzliche Bedingungen zu erfüllen, und bei diesen zeigt sich leider einiges an Uneinheitlichem: Bei a) ist die Bedrohung des Feldes g5 (auf welchem der wT Matt geben soll) durch den sSf3 aufzuheben, wofür sowohl durch Se3 als auch durch Se7 (mit Fesselung des sSf3) in Frage kämen. Se3 scheidet aus, weil der Se3 sonst mit Sg4! das Matt verhindern könnte. Bei b) bedroht der andere sS, nämlich Sd5, das Feld f4, von welchem aus der wS geben sollte. Gleichzeitig ist aber jetzt (im Gegensatz zu a)) auch der sLb8 im Spiel, indem auch dieser f4 angreift. Die Züge Se3/e7 bringen deshalb hier nichts mehr; nur Se5! erfüllt alles hier Nötige.

15159 Bert Kölske


a) 1.S:d4 T:g4 2.Sb3 T:c4#
b) 1.T:e4 S:e6 2.Tb4 Sc5#
In jeder Lösung schlägt Schwarz zuerst die weiße Figur, welche in der anderen Lösung mattsetzt (Zilahi-Thema), dann schlägt Weiß die schwarze Figur, welche in der anderen ein Fluchtfeld blockiert. Nicht einheitlich sind die Wirkungen der erstgenannten Schläge: in I) macht der Schlag des wS dem wT die Bahn frei, was in II) kein Analogon hat: der sT öffnet sich mit dem Schlag des wT selber den Weg. Abgesehen davon finde ich es etwas bedauerlich, dass der sS in I) ohnehin nur via d4 nach b3 gelangen kann, da die Route via c5 wegen Schachgebot verwehrt ist. Durch die zweitgenannten Schläge wird dann aber einheitlich dafür gesorgt, dass die mattgebende Figur am Schluss nicht angegriffen ist.

15158 Jean-François Carf


I) 1.Kf4 Ke2 2.e5 Tg4#
II) 1.Tb5 Tf3 2.Td5 Sc4#
III) 1.Tb6 Sd5 2.Td6 Tg5#
Ein Ausweg aus der von SB erwähnten "Krise der h#2-Szene" könnte in einer Erweiterung der (ja seit längerem sehr verbreiteten) Zweispännigkeit auf Dreispännigkeit liegen. Insofern weist diese nette, kleine Aufgabe durchaus in eine begrüßenswerte Richtung. Ob sie aber sonst wirklich "Schwalbenformat" hat? Es gibt doch allerhand zu bemängeln: Die drei Abläufe haben kein einheitliches Thema, und in der ersten Mattstellung ist nicht nur der sB, sondern sogar der sT unbeteiligt. Überhaupt: Welche Rolle spielt der sB? Er beeinträchtigt bei II) und III) die Reinheit des Mattbildes. Ohne ihn gäbe es nur die Lösungen I) und III), während II) dahinfiele.

29.02.12

15107 Reinhardt Fiebig

1.b2 Kg1 2.b1D Kh1 3.Db8 Kg1 4.Dg3+ hg 5.Lf5 g4 6.Kf6 gf 7.Ke5 f6 8.Kd4 f7 9.Kc3 f8D 10.Kb2
Db4#
Zu meiner Freude hatte ich hier beim Finden der Lösung nicht so große Probleme, obwohl ich einige Zeit überlegen musste. Aber hier gab es die Möglichkeit, methodisch vorzugehen, und nicht auf ein (eintretendes oder bei mir leider oft nicht eintretendes) "Sehen" angewiesen zu sein.
Ich ging davon aus, dass der wB möglichst bald, d.h. im 4.Zug nach g3 schlägt, also eine schwarze Figur vorher ihren Weg nach g3 gefunden haben muss. Den sich dafür anbietende sSh8 schied ich aus, da er auf mehrere Arten in 4 Zügen nach g3 gelangen kann. Also kam eigentlich nur der in eine sD verwandelte sBb3 in Frage. Damit waren die ersten vier Züge der Lösung gefunden.
Da mir ein Matt am rechten Brettrand unwahrscheinlich schien, rechnete ich mit einer Umwandlung des wB. Um ihm dafür die Bahn freizugeben, musste nun der sL ziehen, und sein Zug hatte wieder eindeutig zu sein. Also wohl Lf5? Ja, denn dann kann die wD auf f8 entstehen, um weiter nach b4 zu ziehen und von dort aus dem mittlerweile nach b2 geeilten sK den Garaus zu machen.
Dieses Mattbild ist sehr viel schöner als dasjenige mit sK auf b1, mit dem ich zuerst geliebäugelt hatte, damals den sBb3 noch als immobil ansehend, und die wD als auf b3 mattgebend (von g8 herkommend). Ich erkannte aber bald, dass dafür 11 Züge notwendig wären.
Ein vergnüglicher, lohnender Abschluss der Februarserie!

15106 Alexandr Maksimov

1.d1L Kc1 2.Th2 Lb2 3.Th7 Kd2 4.Lh5 Lc1 5.Kg7 Ke3 6.Kh6 Kf4 7.Lg7 Kf5#
Nachdem ich die Idee hatte, h6 als Mattfeld ins Auge zu fassen, und der SB-Hinweis "Hinterstellung" auch noch im Hintergrund da war, ergab sich mir der Lösungsablauf recht bald und mühelos.
Der hauptsächliche Reiz liegt bei derartigen Hilfsmatts für mich stets darin, dass und vor allem wie die Reihenfolge der 14 Einzelzüge festgelegt ist. Oft habe ich die Empfindung, es hänge dabei wie an einem Haar, dass alles klappt!
Eine sympathische Aufgabe!

15105 Marcel Tribowski

I) 1....S:b4 2.Lc4 Sc6 3.K:c6 Sc7 4.Kc5 Kc2 5.Kb4 Sa6#
II) 1....S:f4 2.Le4 Se6 3.K:e6 Se7 4.Ke5 Ke2 5.Kf4 Sg6#
Das finde ich originell und ausgesprochen amüsant!
Auch hier treten (wie bei der obigen Aufgabe von Bert Kölske) neben großer (hier sogar voller!) schwarzer Besetzung nur zwei weiße Figuren auf. Und wie dort muss eine davon ihr Leben lassen!
Der Reiz der Aufgabe liegt in den ersten beiden weißen Zügen (Rückkehr und Opfer des wSc6 bzw. e6). Nur so kann die doppelte Verhinderung des Betretens von b4 bzw. f4 durch den sK (Blockade durch sB/sS und Bedrohung durch wS) beseitigt werden.
Die gänzliche Symmetrie der Lösungsabläufe kann man als plump empfinden. Sie passt aber vielleicht gerade deswegen gar nicht schlecht zum humorvollen Charakter des Ganzen.

15104 Eberhard Schulze

I) 1....Kf7 2.Sb3 Tc5 3.Dc1 Tf5 4. Td1 Tf2#
II) 1....Kf8 2.Sb1 Le4 3.Dd2 Lc6 4.S:b2 La4#
In beiden Lösungen tritt als Auftakt der wK aus einer der beiden Fesselungslinien (8.Reihe bzw. Diagonale e8-h5) heraus und macht dadurch den wT bzw. den wL zugfähig. In den folgenden beiden Zügen baut Weiß eine T/L-Batterie auf, die er im letzten Zug abfeuert. Dies führt zum Matt, da Schwarz währenddessen drei Fluchtfelder des sK blockiert hat.
Ich bin beeindruckt, wie einwandfrei hier alles funktioniert und zusammenstimmt, und bewundere Komponisten, die solche Dinge konstruieren können.
Vielen Dank, ES! Das Problem gefällt mir echt!

15103 Bert Kölske

a) 1.L:e3 S:f4 2.Kf2 Kd1 3.g3 Sh3#
b) 1.S:h3 L:f2+ Kf4 Kd4 3.Sg3 Le3#
Mit Partieschach habe ich nichts am Hut, auch ist es keineswegs die erste Hilfsmattaufgabe, die ich sehe. Und dennoch verblüfft es mich einfach immer wieder, wenn bei einer großen Schar schwarzer Steine und nur zwei weißen Figuren die erstrebte Mattstellung nur dadurch zustande kommen kann, dass eine davon weggeschlagen wird!
Die von SB im Vorspann erwähnte Reziprozität der Schläge
Bei a) 1. sL:wL , wS:sS
Bei b) 1. sS:wS , wL:sL
wird ergänzt durch die Doppelheit der Rückkehren (des wS bzw. des sL).
All dies wirkt auf mich bestechend und als sehr gekonnt gebaut.
Dass es keineswegs leicht ist, derartige Stellungen zu finden, zeigen die 5 (scheinbar) am Geschehen unbeteiligten schwarzen Steine in der oberen Bretthälfte, die von BK offenbar in Kauf genommen werden mussten.
Ist es wohl kleinlich, wenn man Folgendes nicht als allerletzte Perfektion empfindet:
Bei a):
Der sL räumt im Schlüsselzug sL:wL nicht nur das Feld f2 für den sK (dabei den dieses Feld f2 angreifenden wL beseitigend), sondern er blockiert auch noch ein künftiges Fluchtfeld des sK.
Durch g4-g3 wird nicht nur g3 blockiert, sondern auch die Deckung von h3 (durch den sB) aufgehoben. Eigentlich thematisch ist die Aufhebung der h3-Deckung durch den sS. Wäre es nicht schöner, wenn in der Ausgangsstellung h3 nur vom sS angegriffen wäre?
Bei b):
(■ Hier hat der Schlüsselzug sS:wS nur die beiden thematischen Zwecke: Räumung von f4 und Beseitigung der Deckung von f4 durch den wS)
Hier blockiert der Zug sSg3 nicht nur g3, sondern hebt (leider?) auch die Deckung von e3 auf.

15102 Eugene Fomichev

a) 1.Sb5 cb+ 2.Kd5 Te4 3.Ld6 c4#
b) 1.Sb3 cb+ 2.Kd4 Le4 3.T:c4 T:c4#
Die ersten 4 Halb-Züge bringen bei a) und b) Analoges:
Zug des sSd4 auf ein Feld der b-Linie (b5 bzw. b3)
Schlag desselben durch einen wB (c4:b5 bzw. c2:b3) bei gleichzeitiger Öffnung einer weißen Linie (4.Reihe bzw. Diagonale b1-g7)
Heraustreten des sK aus dem dadurch entstandenen Schach (nach d5 bzw. d4),
Zug der schachbietenden weißen Figur (wT bzw. wL) auf das vom sK verlassene Feld e4.
Die letzten beiden Halbzüge zeigen dann Verschiedenes:
Bei a):
Blockieren eines Fluchtfeldes des sK (der sL blockiert d6),
Matt durch einen wB-Zug (c2-c4)
Bei b) jedoch:
Nochmals Opfer einer schwarzen Figur (der sT schlägt den wBc4)
Dadurch ermöglichtes Betreten von c4 durch den wT und dabei Mattsetzen des sK.
PS: Diese Aufgabe fand ich schwierig. Die mir schließlich vom Computer gelieferten Lösungen haben mich überrascht; ich hätte sie wohl kaum alleine gefunden.
(Zu meinem Leidwesen sehe ich solche Dinge oft einfach nicht. Bei vielen Schachproblemen scheint man auf ein solches Sehen angewiesen zu sein; ein methodisches Vorgehen kann ich mir z.B. hier nicht vorstellen. Vergleiche dazu auch meine Bemerkungen zur letzten Aufgabe von R.Fiebig!
Wie geht das wohl anderen Problemfreunden?)

15101 Manfred Ernst

I) 1.Tg5 La8 2.Tf5 Tb7 3.Ke4 Tb3#
II) 1.Tc8 Lh8 2.Tc5 Tg7 3.Kd4 Tg3#
Fast bedaure ich es ein wenig, dass mir beim Überfliegen der Seite der Hinweis "Doppelinder" so schnell ins Auge gefallen ist. So blieb für mich eine (sonst wohl schon vorhandene) Überraschung aus, und das Ganze war wirklich sehr leicht zu lösen.
Die erfrischende Aufgabe wirkt klassisch und wie in lockerer Selbstverständlichkeit hingeworfen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass hier wieder einmal der Schein trügt, und sie in Wirklichkeit eine Frucht langen und geduldigen Suchens ist.
Vielleicht verrät uns der Autor ja etwas hierüber?

15100 Vladimír Koečí, Silvio Baier

I) 1....Ld8 2.Te4 Lb6 3.Td7+ T:d7#
II) 1....Ta1 2.Le4 Td1 3.Df2+ L:f2#
In jedem der beiden leicht auffindbaren, unmittelbar einleuchtenden, hübschen Lösungsverläufe (I) bzw. (II) fesselt Weiß in zwei Läufer- bzw. zwei Turmzügen eine Nachbarfigur des sK (sLc5 bzw. sSd3). Währenddessen blockiert Schwarz das Fluchtfeld e4 mit dem sT bzw. dem sL (nicht umgekehrt!), und opfert dann den sTd5 bzw. die sD auf demjenigen Feld, von welchem aus Weiß in seinem dritten und letzten Zug mattsetzt (d7 bzw. f2).

15099 Josef Kupper

I) 1.Tc5 Td5 2.Tc2 T:d3#
II) 1.Td5 The5 2.Sf3 T:e4#
III) 1.Te5 Tf5 2.Sd5 Lc5#
Ich gestehe, dass mich die Ausgangsstellung nicht besonders ansprach oder zum Lösen reizte. Meine Skepsis wich dann einem freudig überraschten Elektrisiertsein (oder hier besser: Magnetisiertsein!), als ich die ersten Zugpaare von (I), (II) und (III) entdeckte, die so wunderbar dreifach-echoartig daherkommen und dem Ganzen ein einheitliches Gepräge geben. Was im einzelnen in den weiteren Zügen passiert, scheint mir sekundär.
Sicher wird mir diese besondere Aufgabe noch lange in Erinnerung bleiben!

15098 Misha Shapiro

a) 1.Lg6 De2 2.Tb3 Td7#
b) 1.Sd5 Tc7 2.Lg3 D:d2#
Zu Beginn sind zwei weiße Figuren gefesselt, während die übrigen beiden ihrerseits je zwei schwarze Figuren halbfesseln.
Bei beiden (nicht leicht zu findenden!) Lösungen bewegt sich in jedem schwarzen Zug eine dieser halbgefesselten Figuren derart weg, dass jeweils eine weiße Fesselung aufgehoben und gleichzeitig eine schwarze (bis dahin halbgefesselte) schwarze Figur in Ketten gelegt wird. Das Matt erfolgt durch Züge der freigewordenen weißen Figuren.
Im Einzelnen sieht dies wie folgt aus:
Wegziehende schwarze Figuren: a) Erst Le4, dann Tb2 b) Erst Sc3, dann Lf4.
Entfesselte weiße Figuren: a) Erst Dg2, dann Tf7 b) Erst Tf7, dann Dg2.
Gefesselte schwarze Figuren: a) Erst Lf4, dann Sc3 b) Erst Tb2, dann Le4.
Diese Aufstellung spricht wohl für sich und bestätigt, dass diese fabelhafte Aufgabe das ihr von SB im Vorspann erteilte Prädikat "Höhepunkt" wahrlich verdient (und Misha Shapiro einen Lorbeerkranz)!

15097 Michael Rittmann

I) 1.Sa4 Lc7+ 2.Sab6 Ta1#
II) 1.Sb6 Ta1+ 2.Sba4 Lc7#
Zwei Linien sind auf den sK hin offen: Die a-Reihe und die Diagonale a5-d8.
In jeder der beiden Lösungen gilt es, eine dieser Linien zu "verstopfen" und längs der anderen Matt zu geben. "Verstopfen einer Linie" bedeutet hier soviel wie Blockieren des auf der Linie liegenden Nachbarfeldes des sK durch einen sS samt Fesselung desselben.
Als "Stopfspringer" von a4- (bzw. b6-) scheinen zunächst beide Rappen in Frage zu kommen. Wählt man aber den falschen (d.h. sSc5 bzw. sSd5, wobei jeweils der andere weghüpft), so wird durch unerwünschte Öffnung einer sL-Linie das Matt (Lc7 bzw. Ta1) verunmöglicht.
So weit, so gut und erfreulich. Wenn nur der große Wermutstropfen in Form der im Zentrum thronenden königlichen Nachtwächterin nicht wäre!