30.06.11

14874 Zvonimir Hernitz & Fadil Abdurahmanović

1.Tf8 Lh7 2.Dh6 K:b7 3.Lg6 Kc6 4.Kf5 Kd5 5.Kg4 Ke5 6.Lf7 Lf5#

Der sK begibt sich in den bereitstehenden "Käfig", in welchem er durch den wL mattgesetzt wird. Da der wL dabei gedeckt sein muss, hat sich die weiße Majestät auf eine Reise zu machen. Um diese zu ermöglichen, müssen die sD und der sT zurückweichen und dann durch den sL abgeschnitten werden. Um diesem Läufer Platz zu machen, muss der wL seinerseits ebenfalls zurückweichen. Das dabei entstehende, eindeutig bestimmte "Rangieren" ist auf seine Art faszinierend. Aesthetisch zu befriedigen vermag es mich jedoch weit weniger als andere Hilfsmatts, z.B. 14872 von J.Kupper.

14873 Stefan Milewski


1.Lg4 Lg3 2.h3 L:e5 3.Kh4 L:d6 4.Th5 Lc5 5.Lf4 L:e3 6.Lg5 Lf2#

Der sK zieht im 2.Zug auf sein künftiges Mattfeld h4, das in den übrigen fünf schwarzen Zügen durch vier schwarze Figuren "zubetoniert" wird. Dabei hat der sZug h3 neben dem Blockieren von h3 auch noch den Zweck, das Mattfeld freizuräumen. Dies wird u.a. dank zwei Linienöffnungen durch den wL möglich, der - sich zuletzt selber noch eine Linie öffnend - dann schließlich mattsetzt.
Eine schöne Kombination, finde ich. Schade, dass durch den Zug wL:e3 außer der Linienöffnung auch die Bedrohung des Feldes f2 durch den sBe3 aufgehoben wird, und dass der sS so untätig herumstehen muss.
Zu dem folgenden kritischen Kommentar von Wilfried kann ich mich nicht kompetent äußern, vor allem weil mir ein hinreichend breiter Überblick über andere Rundlauf-Aufgaben fehlt.

14872 Josef Kupper

a) 1.Kd1 L:d7 2.Sd2+ Le6 3.Tc7 Kf2 4.Tc1 Lc4 5.Lc2 Le2#
b) 1.Sf2+ Kf3 2.Ld3 Lh1 3.Kf1 Kg3 4.Te1 Kh2 5.Le2 Lg2#

In beiden Teilaufgaben macht der sK einen Schritt auf ein weißes Feld, wo er später mattgesetzt wird. In den übrigen vier schwarzen Zügen blockieren die drei schwarzen Offiziere drei seiner Nachbarfelder. Gleichzeitig nehmen die beiden weißen Akteure ihre Positionen ein, die schwarzen Figuren nicht behindernd, sie teilweise sogar unterstützend.
So entstehend zwei exakte (farbidentische) Echomattstellungen!
Für einige der neulich in der Schwalbe publizierten Hilfsmattaufgaben meines Landsmannes und Fachkollegen JK konnte ich mich kaum erwärmen, da sie mir zwar gekonnt, aber dürr und nicht wirklich aussagekräftig erschienen.
Ganz anders ist es nun aber hier: Ich bin restlos begeistert!



14871 Rolf Wiehagen

1....Lh1 2.Dc7 e4 3.Kc6 e5+ 4.Td5 Se4 5.Td7 Sd6#

Der sK zieht auf sein Mattfeld c6. Vorher und nachher werden zwei seiner Nachbarfelder, nämlich c7 und d7, durch die sD und den sT blockiert. Dies wird durch den kritischen Zug des wL nach h1 und anschließende Unterbrechungen der Diagonalen h1-c6 ermöglicht. Diese Unterbrechungen sind jedoch nicht der einzige Sinn der weißen Züge, mit welchen vielmehr auch das Mattnetz aufgebaut wird. Dagegen ist die (dritte) Unterbrechung der einzige Zweck des Zuges sTd5.
Die auch von Wilfried in seinem folgenden Kommentar anvisierte Frage, was hier - wie es SB beschreibt - so "bahnbrechend neu" sei, kann ich nicht beantworten, da mir auch hier eine breitere Kenntnis anderer "indischer" Hilfsmattaufgaben fehlt.

14870 Vladimír Kočí & Michal Dragoun

I) 1.Sf6 S:e4 2.Sd7+ Shf6 3.Dd4 ed 4.Db6 d8S#
II) 1.Tg7 S:b5 2.Tf7+ Sg7 3.Se8 ef 4.Kd7 feD#

In beiden Lösungen zieht Weiß zunächst jeden seiner Springer ein- und dann seinen Bauern zweimal, wobei dieser sich umwandelnd mattsetzt. Zwei bzw. drei schwarze Züge ermöglichen dem wB den Schlag bzw. die beiden Schläge, durch die/den anderen wird ein Fluchtfeld blockiert bzw. der sK auf sein Mattfeld bewegt. Durch Fesseln oder Schachgeben durch die sD wird die Eindeutigkeit der Zugreihenfolge gesichert. Eine interessante Aufgabe, bei welcher der Rätselcharakter und die (tatsächlich sehr große...!) Schwierigkeit im Vordergrund steht. Von den beiden Mattbildern ist natürlich das erste mit seinen drei weißen Springern klar das reizvollere.

14869 Manfred Ernst

I) 1.Le4 Tf3 2.Kd4 T:c3 3.Df7 Kb2 4.Dd5 e3#
II) 1.Lg4 Tf4 2.Le6 Tc4 3.Df8+ Kb3 4.Dd6 e4#

In dieser begeisternden Aufgabe werden zwei Mattstellungen aufgebaut, deren Farbwechsel-Echocharakter sicher jedes Löserherz erfreut. Dass es sich nicht um ganz präzise Echos handelt, da L und B vertauscht sind, tut der Sache kaum Abbruch. Ich stelle mir sogar vor, dass dies manchen Lösern gar nicht auffällt!
Besonders schön dünkt mich, dass auch die aufbauenden Züge echoartig analog verlaufen (bei Weiß vollständig und bei Schwarz teilweise, nämlich die Damenzüge).

14868 Christopher Jones


I) 1.Dc6 Sc5+ 2.dc Ld3 3.Kd5 Lf5#
II) 1.Dg5 Sf4+ 2.e:f4 Td3 3.Kf5 Te3#

Durch die ersten beiden schwarzen Züge werden in beiden Lösungen zwei künftige Fluchtfelder des sK blockiert: Das erste jeweils durch Hinzug der sD, das zweite durch Opfer des wS und darauf folgenden sB-Schlag. Weiß baut unterdessen eine TL-Batterie auf, mit deren Hilfe nach dem dritten Zug von S, in welchem der sK das Mattfeld betritt, Matt gegeben werden kann.
Mir gefallen die klaren, streng parallelen Abläufe.
Sehr interessant ist der folgende Kommentar von Wilfried (Danke!). Komponist und Sachbearbeiter müssen das dort Geschilderte (und Berechtigte) zur Kenntnis nehmen.
Eigentlich schade um die schöne Aufgabe, irgendwie...!

14867 Bert Kölske

I) 1.S:f5+ Ld6 2.Ke3 K:f5 3.Tge2 Lc5#
II) 1.S:g5+ Sf7 2.Kf3 K:g5 3.Tde2 Se5#

Als Auftakt schlägt ein sS einen wB, was dem wK im zweiten Zug das Betreten dieses Schlagfeldes ermöglicht, womit er sich dem sK nähert. Dieser eilt ihm durch Betreten der 3.Reihe ebenfalls entgegen. Um dies zu ermöglichen, bewegt sich der wL/der wS von seinem Standort hinweg, um im dritten Zug - mattgebend - dorthin zurückzukehren. Wohin der wL/der wS wegziehen muss, ist durch ein im Schlüsselzug entstandenes, aufzuhebendes Abzugsschach bestimmt. Im dritten schwarzen Zug wird durch einen der sT ein auf der 2.Reihe liegendes Fluchtfeld des sK blockiert.
In diesem Problem besteht zwischen I) und II) ein wunderbares Gleichgewicht (Im Gegensatz zur Nummer 14865 von Pankratjew; siehe meinen dortigen Kommentar). Ich bin sehr angetan davon!

14866 Valerio Agostini

I) 1.De7 Ta3 2.Sd7 T:a6 3.Sa5 Ta8#
II) 1.Dd7 Tc3 2.Se7 t:c5 3.Sc4 Tc8#

Der wTd3 bewegt sich auf die a- bzw. c-Linie, auf welcher er nach ihrer Öffnung durch Schlagen eines sB die achte Reihe erreicht und dort Matt gibt. Schwarz besetzt währenddessen die Fluchtfelder d7 und e7 mit der sD und einem sS, während der andere sS den wT vor dem sT im Süden schützt.

Eine sehr klares, attraktives Problem!

14865 Alexandr Pankratjew

I) 1.bc(dc?) Ta6 2.K:e6 S:c5#
II) 1.S:d3(T:d3?) Dc1 2.K:f4 S:d3#

In den Lösungsabläufen spielen insbesondere die Figuren der folgenden Paare eine analoge Rolle:
wTa5 und wDb1, wSc5 und wSd3, wTe6 und wBf4 bei Weiß sowie
sBb6 und Se1, sBd6 und sTd2 bei Schwarz.
Dennoch empfinde ich die Aufgabe als nicht sehr harmonisch, vermutlich weil die erwähnten Analogien zwar zahlreich sind, aber doch auch mancherlei Ungleichgewichtiges vorhanden ist. So beseitigt in I) und II) der Schlüsselzug einen wS (mit dem Doppeleffekt, dass dadurch die Deckung des künftigen Mattfeldes aufgehoben und andrerseits der Mattzug ermöglicht wird). Zusätzlich öffnet er in I) die 6.Reihe als Fesselungslinie, was bei II) keine Entsprechung hat. Weiter schlägt der sK in I) einen wT, also eine starke Figur, in II) jedoch nur einen wB. Auch dass dem schwachen sBb6 der deutlich stärkere sSe1 gegenübersteht, wirkt nicht ausgeglichen.

14864 Manfred Rittirsch

a) 1.S:e6 d8S+ 2.Kc5 S:e6#
b) 1.Lxc7 d8L+ 2.Kd6 L:c7#

Diese Aufgabe wirkte auf mich recht eigenartig, und ich gebe zu, dass ich sie nicht knacken konnte. Als ich dann die Lösungen sah, war ich sehr angetan über die unmittelbar nach dem Schlag des wS/wL erfolgende Entstehung des zugehörigen Phönix und seine "Rückkehr" samt (dank erfolgter Öffnung der Linie e8-a4 ermöglichter) Mattgebung.
Dass der dicke schwarze Figurenklumpen oben rechts keine Zierde ist, versteht sich wohl von selbst.

14863 Viktor Sysonenko


I) 1.S:e5 Sc6(Lc8?) 2.Sf7 Se7#
II) 1.L:e5 Lc8(Sc6?) 2.Lf6 Le6#
III) 1.Se4(De4?) Tc3 2.L:e5(S:e5?) Lc4#

Um es gleich vorwegzunehmen: Ich sähe die Aufgabe weit lieber ohne die "Konterlösung" III, die m.E. kaum etwas anderes als eine Störung des harmonischen Eindruckes von I und II bringt.
In I/II wird der wBe5 durch den sS/sL geschlagen, was eine Öffnung der e-Linie nach oben hin bewirkt. Anschließend wird die 7./6. Reihe blockiert, was dem wS/wL das Mattsetzen ermöglicht. Im Prinzig könnte der sS/sL auch die 6./7. Reihe blockieren. Das Matt könnte aber nicht durch den wL/wS gegeben werden, da durch den Zug des sS/sL die Linie h3-e6/a7-e7 geöffnet worden ist. Es lohnt sich, diesen feinen Tatsachen sorgfältig nachzuspüren!

14862 Alberts Dreijers


a) 1.Te7 Se4 2.fe Lc5#
b) 1.Tg4 Lf4+ 2.gf Sf5#


a.: In der Ausgangsposition setzt Lc5 (noch) nicht matt, da der Lf8 c5 bedroht und der Te4 durch Ziehen auf d4 die Linie c5-e3 unterbrechen könnte. Beides wird zwar durch 1. Te7 behoben, aber nun könne der freigewordene Tf4 auf d4 ziehen. Er darf jedoch seinen (fluchtfeldblockierenden) Posten nicht verlassen. Leider wird ein seitliches Ausweichen ohnehin durch den sBf5 verhindert. Und so muss ihm die vierte Reihe durch das (für mich jedenfalls) überraschende wS-Opfer abgeschnitten werden.
b.: Alles läuft analog zu a, mit Rollentausch von wL und wSg3. Hier finde ich es etwas schade, dass  für den Tf4 der Zug nach h4 nicht nur wegen Nicht-Unterbrechen der Linie h3-f5 scheitert, sondern auch wegen Schachgebot.

Die keineswegs leicht lösbare Aufgabe mit ihren reinen Mattbildern macht mir große Freude.

14861 Eberhard Schulze


a) 1.Dh1 Sc6+ 2.K:e4 D:h1#
b) 1.Lg5 T:c4+ 2.K:e5 D:g5#

In ihrer Ausgangsposition verhindert die sD (in a) bzw. der sL (in b) die Mattführung sowohl durch drohendes Abzugsschach als auch durch Angreifen des Feldes, auf dem Weiß mattsetzt. Nur durch ihr/sein Opfer kann beides eliminiert werden.
Dass es in a) und in b) jeweils sD- bzw. sL-Züge gibt, die nur ein Hindernis beseitigen, erhöht den Wert des schönen und überzeugenden Problems.

27.06.11

14860 MenachemWitztum

a) 1.Td4 Lg5 2.Sg6 Sd2#
b) 1.T2c3 Sg6+ 2.Td5 Sfh4#


Zu a: Mit Td4 verlässt der sT die 3.Reihe und blockiert die Diagonale a1-a8.
Mit Lg5 deckt der wL h4 und entfesselt den Se5.
Mit Sg6 blockiert der sS g6 und gibt damit zwangsläufig auch die 5.Reihe für den wTa5 frei.
Mit dem Mattzug öffnet der wS die L-Linie d1-h5 und schneidet dem sTc2 die 2.Reihe ab, dabei zwangsläufig auch noch den wLd1 vor dem sTd4 schützend.

Zu b: Auch hier haben die einzelnen Züge zahlreiche Wirkungen:
Mit T2c3 verlässt der sT die 2.Reihe und unterbricht gleichzeitig die Diagonale a1-h8.
Mit Sg6+ deckt der wS das Feld h4 und öffnet dabei zwangsläufig die 5.Reihe für den wT.
Mit Td5 wird die 5.Reihe unterbrochen, wobei gleichzeitig der sT gefesselt wird (e5?).
Durch den Mattzug wird die L-Linie d1-h4 geöffnet und gleichzeitig g6 gedeckt.

Die viel zu vielen (einzeln durchaus nachvollziehbaren) Momente wollen sich für mich nicht zu einem sinnvollen ("sprechenden") Ganzen zusammenfügen, ebensowenig wie die beiden Aufgabenteile a und b.
Mein Eindruck bleibt kraus und unbefriedigend.