30.04.11

14814 Alexandr Pankratjew

1.f3 La7 2.Ta4 Kg3 3.f2 Kf3 4.f1L Ke3 5.Lc4 Kd4 6.Ka5 Kc5 7.La6 Lb6#
Dieser Fünfsteiner macht mir große Freude, unter anderem natürlich wegen seiner relativ leichten Lösbarkeit, aber vor allem, weil hier keinerlei Beiwerk irgendwelcher Art stört und sich die Züge samt ihrer Reihenfolge so "locker" ergeben! Man könnte fast vergessen, dass das Komponieren solcher Kleinformen sicher oft eine harte Arbeit ist.

14813 Zlatko Mihajloski

I) 1.Le6 Lf5 2.Tg4 L:g6(L:d3?) 3.Lg3 Lf5 4.Tf4 Lh3 5.Lg4 Lg2#
II) 1.Ke4 Lg2+ 2.Tgf3 Lh3 3.Lg3 Kg2 4.Tff4 Kf1 5.Kf3 Lg2#
Sowohl in I) als auch in II) tauscht der sTg3 mit dem sLf4 in drei Zügen den Platz. Um diesen Wechsel zu ermöglichen, räumt in I) der sLg4, in II) der sK im Schlüsselzug sein Feld und kehrt im fünften Zug dorthin zurück. Dann kann der (beiden Lösungen) gemeinsame Mattzug Lg2# erfolgen.
Überzeugend, klar und ansprechend! Einziger Wermutstropfen ist die gewichtige, passive sD.

14812 Reinhardt Fiebig

a) 1.Lf4 Dc5 2.De3 Ka7 3.Kg2 K:b6 4.Kf3 Kc6 5.Ke4 Dd5#
b) 1.Df4 Dh4+ 2.Kg2 Dd8 3.Lb7+ K:b7 4.Kf3 Kc6 5.Ke4 Dd5#
c) 1.Dg3 Dc2 2.Lb7+ K:b7 3.Lf2 Kc6 4.Kg2 Kd5 5.Kf3 De4#
d) 1.De5 Df6 2.Kg2 D:b6 3.Kf3 D:a6 4.Kf4 Kb7 5.Kd5 Dc6#
Die übersichtliche Stellung mit ihren nur neun Figuren sowie die gezeigten Abläufe samt den Echomattbildern auf der "Königs"-Diagonalen a8-h1 finde ich außerordentlich schön.
Dass RF auf b) nicht hat verzichten wollen, kann ich nachfühlen. Dennoch: Würde das Problem nicht gewinnen, wenn man sich auf die drei anderen Teile beschränkte? Ist b) nicht nur eine Art Dublette von a)? Oder darf man sogar davon träumen, dass sich noch ein (echt) viertes Echomatt hinzufügen lässt?

14811 Manfred Ernst

I) 1.S:h3 T:g6 2.Sg1 Lb7 3.S:f3 Tc6 4.Sg1 Th6#
II) 1.S:f3 L:g6 2.Sg1 Th8 3.S:h3 Lh7 4.Sg1 Le4#
Das ist ein Hilfsmatt nach meinem Herzen: Klar in Thema und Lösungsverläufen und wegen der einfachen Bauart (und dem Vorspann von SB) sogar für mich locker lösbar!

14810 Andreas Thoma

I) 1.L:f5+ K:f5 2.Td1 Ke4 3.f2 Ke3 4.f1L Sf3#
II) 1.T:d5 K:d5 2.Ld1 Ke4 3.f2 Ke3 4.f1T Sd3#
Mit SBs Vorspann "recht symmetrische Phönixe" ist dieses Aufgabe kurz und treffend charakterisiert. Sie wirkt auf mich in ihrer Schlichtheit und Klarheit sehr sympathisch und schön!

14809 Eugene Fomichev

a) 1.Tc4 dc 2.Le4(Kd3?) d5+ 3.Kd3 c5#
b) 1.e5 de 2.Lc5(Kd4?) Lc4 3.Kd4 e6#
Von diesem großräumigen wunderbaren Zwilling bin ich sehr begeistert. Viele kleine Feinheiten tragen dazu bei, insbesondere auch die prächtigen reinen Mattbilder, dass man diese Aufgabe sicher nicht so schnell vergisst.
Kleine Trübung: In a) zieht der sT nicht nur auf sein Opferfeld c4, sondern er öffnet gleichzeitig dem sLb7 die Linie b7-e4. Das könnte behoben durch Hochschieben des sT und des sB um ein Feld behoben werden, wenn dadurch nicht (viele!) Nebenlösungen aufträten.

14808 Eckart Kummer und Fadil Abdurahmanović

I) 1.edT g7 2.Td4 g8D 3.Th4 Dg6#
II) 1.Kh4 ef 2.e1L f8S 3.Lg3 Sg6#
Ich mag das Auftreten von 4 verschiedenen Umwandlungen eigentlich immer, obzwar ich weiß, dass das (aus mir nicht bekannten Gründen) nicht allen Hilfsmattfreunden so geht. Mit anderen ähnlichen Aufgaben vergleichen kann ich die vorliegende nicht, eben so wenig vermag ich die Schwierigkeiten beim Bauen von Derartigem einzuschätzen. Sie sind wohl nicht unbeträchtlich, was indirekt an den (sicher unvermeidlichen) passiven schwarzen Figuren erkennbar ist (sLc1 und sSh2, in I) zusätzlich noch sLh3).

14807 Alberts Dreijers

I) 1.D:a5 Sg4 2.De1 Ta2 3.Sg1 Sh2#
II) 1.S:d4 Sf5 2.Se2 Tf7 3.Lg1 Se3#
In beiden (für mich recht versteckten) Lösungen schlägt im ersten Zug eine schwarze Figur einen wB und kehrt im zweiten Zug auf ihr voriges Feld zurück. Dadurch wird jeweils eine Linie geöffnet: In I) eine weiße, in II) eine schwarze. Im dritten schwarzen Zug wird g1 blockiert, worauf der wS das Matt gibt, bei I) alleine, bei II) mit dem wT zusammen.
Ich finde diese Aufgabe sehr schön und attraktiv!

14806 Zdeňek Zach

I) 1.Kd3+ Kb4 2.Kc2 Ka3 3.Kb1 Le4#
II) 1.Ke2+ Kc4 2.Kd1 Kd3 3.Le1 Lf3#
Lösungsfindung: Mit dem vorhandenen Material gibt es kein Mattbild, bei dem der sK im Brettinnern steht, da die weißen Figuren höchstens 7 Felder eines 3x3-Quadrates angreifen können und der sL nur ein weiteres zu blockieren vermag. Also muss der sK auf ein Randfeld ziehen.
Bei Problemen von derart einfachem Charakter empfinde ich unreine Mattbilder (wie hier in II) als ernstzunehmende Trübung.

14805 Viktor Sysonenko und Silvio Baier

I) 1.Db4 Sf6 2.gf Td5#
II) 1.Da5 Se6 2.fe Lf4#
III) 1.D:f4 Sc7 2.Df6 Td5#
IV) 1.D:d5 S:h5 2.De6 Lf4#
V) 1.f6 T:d2 2.L:d5 T:d5#
VI) 1.Le6 L:d2 2.T:f4 L:f4#
Hier sind die nach Entfernen der sD sich ergebenden (beiden) Mattführungen in 1.5 Zügen diejenigen, die sich auch in I) und II) ergeben.
Die 6 Lösungen bilden hier ein klar strukturiertes, ästhetisch sehr ansprechendes Ganzes. Ich zitiere hier am besten einen weiteren Teil der in meinem Kommentar zur vorangehenden Aufgabe genannten Email von Silvio Baier:
"Die Koproduktion verzichtet auf das „total“, zeigt aber paradoxe Effekte. So muss Schwarz eigentlich f6 bzw. e6 blockieren. Wieder führt das Entfernen der Dame zu zwei Mattführungen mit aktiven weißen Opfern auf diese Felder. Die Damenzüge nach b4 und a5 differenzieren das wegen der Direktdeckung eines Mattfeldes. Weiterhin können die SS auch passiv geschlagen werden – dann muss die sD blocken (nicht die Bf7 und Lg4 wegen Linienöffnung) und der jeweils andere Springer muss die Deckungsaufgaben des ersten übernehmen. Und schließlich kann Schwarz auch im ersten Zug diese Felder blocken (mit selbiger) Linienöffnung. Diesmal ist diese aber positiv, da Schwarz im zweiten Zug weiße Masse schlagen kann."
Dieser instruktiven Schilderung kann und mag ich nichts mehr beifügen.

14804 Viktor Sysonenko

I) 1.Dc3 Sg7+(Lc2+) 2.Ke5 L:c3#
II) 1.Dd4 Lc2+(Sg7+?) 2.Ke5 L:d4#
III) 1.Dd3 Sg6(Sg5?) 2.hg Tf4#
IV) 1.Dc5 Sg5(Sg6?) 2.hg Le6#
V) 1.D:e6 Sh3 2.Dg6 Tf4#
VI) 1.D:f4 I) Sf8 2.Dg5 Le6#
II) 1....Tc4 2.K:e6 T:f4#
VII) 1.Dd5 S:d5 2.K:e6 Se3#
VIII) 1.De4 Td4 2.Ke5 Td5#
Auf meine Nachfrage hin gab mir Silvio Baier per Email einige Erklärungen zu seinem Vorspann. Er schrieb mir unter anderem:
"Correction" heißt im orthodoxen Problem "Verbesserte(r)/Fortgesetze(r) Verteidigung/Angriff". Der Autor (Sysonenko) will sagen, dass ein Entfernen der Dame zu zwei verschiedenen Mattführungen in 1.5 Zügen führt. Alle (deshalb: "total") Damenzüge verhindern beide Mattführungen bzw. differenzieren diese und sind somit eine Art fortgesetzte Verteidigung.
Nach Entfernen des sD entdeckte ich sogar drei Mattführungen in 1.5 Zügen, nämlich diejenigen, die sich auch in den oben genannten Lösungen III), IV) bzw. VII) ergeben (und dort durch die vorangehenden Züge des sD differenziert werden).
Was sich sonst in den 8 Lösungen abspielt , empfinde ich als unstrukturiert und eigentlich nur mühsam. Die in VI) enthaltende Doppellösung nach D:f4 ist speziell unschön. Im Übrigen scheint mir das Wort "total" gar nicht wirklich am Platze, da die sD ja auch noch die beiden Zugmöglichkeiten 1. D:T und 1. D:L hätte, welche zu keinen Lösungen führen. Vielleicht stellt das Problem eine konstruktive Leistung (im Sinne eines Rekordes) dar, was ich offen lassen muss, da ich mich zu wenig auskenne. Aber als Kunstwerk befriedigend empfinde ich es definitiv nicht.
Dies ist bei der folgenden Aufgabe völlig anders! Von mir aus hätte man besser diese alleine publiziert.

14803 Marco Guida und Michel Caillaud

I) 1.S:d5+ Tge3 2.S:f4 L:b6#
II) 1.S:f4+ Le3 2.S:d5 Tg7#
Wie bei der vorangehenden Aufgabe läuft auch hier alles in vollkommener Harmonie ab. Dass sich b) aus a) durch eine minimale Springerverschiebung ergibt, ist besonders schön. Wenn nur die gewichtigen schwarzen Figuren (Dc1 und Tf1) nicht Nebenlösungen abwehren müssten! Es ist ärgerlich, dass in b), nicht aber in a) der Tf1 fehlen könnte, ebenso, dass zwar in a) die sD durch einen sL ersetzbar wäre, nicht jedoch in b). So hat alles seinen Preis!

14802 MenachemWitztum

I) 1.T:b3(Tg2?) T:c5 2.Tb2 Td3#
II) 1.S:c4(Sd3?) Sb:c5 2.Sb2 Th6#
"Herz, was begehrst du mehr?", kann man hier fast uneingeschränkt ausrufen! Übersichtlich und klar funktionieren die beiden Lösungen, mit perfektem Rollentausch von Turm und Springer bei Weiß (Sb3 und Tc4) und bei Schwarz (Se5 und Tg3). (Unvermeidbarer) Wermutstropfen bleibt einzig der (nur Nebenlösungen verhindernde) sTg1.

14801 Misha Shapiro

I) 1.d5 D:f6+ 2.Dg6 Dh4#
II) 1.Se4(S6d5?) D:d6+ 2.Sg6 Dh2#
Hier lohnt es sich, die einzelnen Effekte ganz genau anzusehen:
In beiden Lösungen
zieht eine der beiden auf der Diagonalen c1-h6 stehenden, durch den wL halbgefesselten schwarzen Figuren blockierend auf das Feld g6 und gibt dabei der wD die Möglichkeit, die h-Linie zu betreten und Matt zu geben. Die andere schwarze Figur ist gefesselt.
öffnet eine der beiden auf der 6. Reihe stehenden schwarzen Figuren die weiße Turmlinie halb und unterbricht gleichzeitig eine der beiden schwarzen Turmlinien, während die andere durch die wD geschlagen wird. Durch die dadurch bewirkte völlige Öffnung der weißen Turmlinie wird die vorhin erwähnte schwarze Figur auf g6 gefesselt.

Mir scheint das Problem allerdings noch nicht ausgereift:
Der sLa8 wirkt irritierend. Seine einzige Funktion besteht darin, die Reihenfolge der schwarzen Springerzüge in II) festzulegen. In Lösung I) könnte er fehlen, wodurch der Zweck des schwarzen Bauernschrittes (Unterbrechen der 5.Reihe) reiner würde.
Es wäre schön, wenn es in Lösung I) für den ersten schwarzen Zug auch einen Fehlversuch gäbe, z.B. einen durch (nicht realisierbares) Hochschieben aller Figuren ermöglichten Doppelschritt des sB.
Der Grund, warum in II) das Feld g6 durch den sS und nicht durch die sD zu blockieren ist, liegt leider nicht nur darin, dass für die wD der Weg auf die h-Linie geöffnet werden muss, sondern auch darin, dass die Blockade von g5 nicht aufgegeben werden darf.

Es ist mir nicht gelungen, diese (jedenfalls von mir als solche empfundenen) Mängel zu beseitigen.

14800 Stefan Parzuch

a) 1.Se6 Tcc5 2.Kd4 Tgd5#
b) 1.S4g3 Tc3+ 2.Ke4 f3#
c) 1.Sb3 Tgg1 2.Kd2 Tgd1#
Dreimal räumt der gleiche sS sein Standfeld für den sK und unterbricht dabei eine schwarze Linie, damit eine weiße Figur auf ihr Matt setzen kann. Die Mattbilder sind schön und rein.
Ich empfinde die Analogie von a) und c) als plump, da sie (fast) nur in der Axialsymmetrie zur dritten Reihe besteht. Der Verlauf von b) hingegen ist mir dann gegenüber a) und c) etwas zu andersartig. Vermutlich ist es sehr schwierig, einen Dreispänner zu bauen, bei dem alle drei Lösungen eine völlig harmonische, aber nicht triviale Analogie aufweisen, wie dies z.B. bei den beiden vorangehenden zweispännigen Hilfsmatts der Fall ist.

29.04.11

14799 Christer Jonsson

I) 1.Tb2 (Ld4+?) Lf5 2.Kf6 Ld4#
II) 1.Lb2 (Tf2?) Tf5+ 2.Ke4 Sf2#
Wie in der vorangehenden Aufgabe von Jean Carf kann man sich an zwei klar strukturierten analogen Lösungsverläufen mit zwei Rollenwechseln (wT/wLg6 und sL/sT) erfreuen, zusätzlich auch an der Reinheit der Mattbilder.

14798 Jean Carf

I) 1.Kd6 Lf6 2.L:b6+ T:b6#
II) 1.Kd4 Te3 2.D:b6+ L:b6#
Zwei sehr klar strukturierte Lösungsverläufe mit nettem Rollentausch von einerseits wTb3 und wL, andrerseits sL und sD. Eine derartige Aufgabe würde natürlich noch gewinnen, wenn sie reine Mattbilder aufwiese, wie das z.B. in dem folgenden Problem von Christer Jonsson der Fall ist.