07.10.11

14981 Menachem Witztum

a) 1.Lc2 Kd5 2.Tf5+ Te5 3.Kd3 Sf4#
b) 1.Tf2 Lf5 2.Lg2 Kf6 3.Kf3 Sg1#

Bei derartigen Aufgaben tue ich gut daran, sie nicht schnell-schnell vom Blatt lösen zu wollen, sondern schön brav die Steine aufs Brett zu stellen und mir die verschiedenen Aspekte der Stellung gründlich anzusehen.
In jeder der beiden Lösungen bewegen sich bei Schwarz dieselben drei Steine: Der König, der Le4 und der Tf8. Der sK und der sL ziehen in I und II symmetrisch zur e-Linie, und ihre Züge haben beide Male denselben Zweck (Fluchtfeld-Vorausblockade und Zug aufs Mattfeld); in I tritt zusätzlich die unerwünschte Öffnung der Linie c2-h7 dazu. Der Sinn des sT-Zuges ist bei I das Wieder-Schließen dieser Linie, bei II hingegegen das Blockieren des Feldes f2.
Weiße Züge: Der Mattzug erfolgt bei I und II durch den wS. Durch die Bewegung des wK wird die e-Linie geöffnet, mit der Absicht, dass e3 durch den wT gedeckt wird. Damit bleibt in jeder Lösung noch ein weißer Zug unbesprochen: In I wird durch Te7-e5 das durch Tf8-f5 entstandene Schachgebot aufgehoben, und in II wird durch Lh7-f5 das Feld g4 gedeckt.
Man sieht also ein Geflecht verschiedenartiger Zwecke und Wirkungen, das ich nicht als harmonisch erlebe, sondern effektiv als "ziemlich unausgewogen", wie es SB m.E. zu Recht nennt.

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