31.08.11

14924 Vitali Medintsev

I) 1.Db5 Tg1 2.Td4 d3#
II) 1.Tb5 L:g6 2.Dd5 d4#
Hier müssen "allerlei Linien geöffnet und geschlossen werden", so sagte es ziemlich vage (und ratlos?) SB. Weitere Momente wie Feld- bzw. Linienräumung durch die sD (die in a. auch noch den Tg3 entfesselt), die Deckung des wSb1 sowie die Unterbrechung der sL-Linie h8-a1 (einmal durch Schwarz, einmal durch Weiß) erhöhen die Unübersichtlichkeit, die mich ratlos und unbefriedigt zurücklässt. Ich sehe weder ein Thema noch klare Strukturen, ebenso kaum einen Zusammenhang von a. und b.
Zum Lösen finde ich das Problem - sicher auch aus den genannten Gründen - keineswegs leicht.

6 Kommentare:

Wilfried hat gesagt…

Hallo Teddybär,
ich kann Deine Kritik zwar nachvollziehen, aber nicht unterstützen. Die Zeit der Totalanalogie ist längst vorbei, das geht soweit, dass Petkov, der erfolgreichste Komponist aller Zeiten, schon Antiidentität postuliert hat. Hier haben wir eine Mischung: das weiße Spiel ist weitgehend analog, (Linienwechsel und Batterieabzug), das schwarze weist Brüche auf. Aber als Klammer ist ja noch das Fernhalten aller Schwarzen von der Batterielinie vorhanden; das ist heute halt nunmal State of the art und VM einer der profiliertesten h#2-Protagonisten (leider macht er nix anderes). Ich weissage mal: wenn sich eine Aufgabe aus dieser (schwachen) Serie (h#2-3) im Preisbericht wiederfindet, dann diese!

Urs hat gesagt…

Hallo Wilfried,
Vielen Dank für diesen anregenden Beitrag! Ich werde mir die Aufgabe daraufhin sicher nochmals genau vorknöpfen, vermute aber eher, dass sich meine Empfindung dadurch nicht grundlegend ändern wird. Ob sich wohl noch andere Blogbesucher äußern?
Antianalogie kann ich mir als Thema durchaus denken, hätte dann aber eher den Wunsch, sie vollkommen durchgeführt zu sehen. Nach allerdings nur (allzu) kurzer Überlegung sehe ich wenig wirkliche Gegensatzpaare, die Verwendung finden könnten (z.B Fesselung/Entfesselung; zwei aufeinanderfolgende T-Züge in gleicher Richtung/Turmzug+Rückkehr; Schlag/Schlagvermeidung ...). Muss mich damit wohl noch gründlicher beschäftigen.

Wilfried hat gesagt…

In our art as in all arts...
1920ff. hat Schönberg die 12-Tonmusik erfunden, in feenschach 152 hat Petkov die Antiidentität ("ein neuer Weg!?") beschrieben. (leider ist es auch mir nicht gegeben, die 25 Seiten des Großmeisters auf 3 sinnvolle Sätze zu kürzen). Triebfeder war aber wohl die Angst vor dem Vorgängertod. Es mußte was Neues her, auch wenn das Konzept etwas gewaltsam erscheint, hier wie da. Grundsätzlich sind aber alle Arten von Antiidentität möglich, von z.B. P1084745 (Farbwechsel des Themas) bis zur totalen A.
14924 gehört aber noch nicht zu dieser Spezies (die mir auch solange nicht gefällt, wie einfache Kultivierung von NL unter diesem Mäntelchen möglich wäre)!

Urs hat gesagt…

Danke, Wilfried!

Mit Petkov habe ich mich noch kaum beschäftigt, was offenbar schade ist.
Was noch nicht ist, kann (und soll) noch werden!

Wilfried hat gesagt…

Hallo Teddybär,
Petkovs h#-Aufgaben kannst Du studieren, indem Du in die PDB gehst (also z.B "PDB Softdecc" googeln) und auf der Startseite
"A="Petkov"" oder "A="Petkov" and stip="h#2" etc eingeben. Das allein sind fast 500. Mehr noch empfehle ich aber das Oeuvre von Fadil Abdurahmanovic (mehr h#-Mehrzüger). Das ist natürlich alles unkommentiert, aber es gibt ja auch Bücher, ziemlich neu sogar aus der Strategems Library!

Urs hat gesagt…

Hallo Wilfried,
Danke vielmals für diese konkreten Hinweise! Den PDB-Server kannte ich zwar schon vorher ein wenig, lerne ihn aber immer mehr schätzen; vor allem die (auch von dir z.T. ja schon mehrfach empfohlenen) Suchmöglichkeiten sind famos!
Manchmal staune ich echt, was von rührigen Leuten so alles in wohl nicht geringer "Fronarbeit" geleistet wird. Viele benützen es sicher gerne, meist ohne dass die Arbeit Leistenden davon je viel erfahren.