31.08.11

14926 Bert Kölske

I) 1.Le2 Tc8 (Tb,d8) 2.T:h3+ Tc4#
II) 1.Tgg6 (Tg7?) Lb3(La4?) 2.L:h4+ Le6#
Im ersten Zug öffnet bei I/II der sLf3/sTg5 die Linie d3-h3 des sT/die Linie f6-h4 des sL, was diesem den Schlag des wSh3/wSh4 ermöglicht. Gleichzeitig stellt sich der sLf3/sTg6 vor die gleichschrittige sDf3/den gleichschrittigen sTh6, was deren/dessen Schlag der (nachher) mattgebenden Figur verhindert. Er selber kann wegen seines Gefesseltseins diesen Schlag nicht ausführen. Weiß muss das Mattfeld so wählen, dass das beim wS-Schlag auftretende Schachgebot aufgehoben werden kann.
Ein sehr klares und überzeugendes Problem! Dass es zur "Verführung" 1. Tg7? keinen analogen Fehlzug des sLf3 gibt, ist (ein wenig) schade. Die drei schwarzen Türme stören mich jedoch nicht.

6 Kommentare:

Wilfried hat gesagt…

Mich stören die 3 Türme enorm, denn wie soll ein Preisrichter das mit anderen Problemen mit Standardfigurensatz vergleichen und werten?
Wie man einen wegbekommt, sehe ich aber auch nicht

Bert Kölske hat gesagt…

Ich verstehe diesen Kommentar nicht. Wieso beeinflusst eine evtl. Preisrichter-Sorge einen Löser beim Betrachten der Aufgabe? Abgesehen davon gibt es zwei einfache Möglichkeiten, mit UW-Figuren umzugehen: Spezialpreis oder Herabstufung.

Urs hat gesagt…

@ Bert:

Herzlich willkommen im Blog! Ich freue mich über jeden Besucher, sei er still oder kommentierend, speziell aber immer über Autoren. Diese haben sich ja bei ihren Aufgaben stets viel gedacht und könnten m.E. öfters hier (auch) zu Worte kommen.
Ich habe - als nur-Löser/Betrachter - im Kunstschach zum Glück nicht die Aufgabe, die mir begegnenden Aufgaben nach irgendwelchen "objektiven" Maßstäben einzustufen und diese Einstufungen dann auch noch zu begründen. Dies musste ich in meinem (ehemaligen) Job bereits zur Genüge tun, und es gehört nicht zu denjenigen Tätigkeiten, die ich jetzt vermisse.
Ganz persönlich brauche ich das Agonale, wie es bei den alten Griechen genannt und in hohem Maße gepflegt wurde, eigentlich nicht. Turniere und Wettkämpfe sind nun mal (kaum) mein Anliegen, weder aktiv noch passiv. Mich interessiert z.B. nicht, welche Preise ein Musiker bekommen hat, sondern, ob er mich beim Musizieren zu verzaubern weiß. Ähnlich geht es mir im Kunstschach. Natürlich anerkenne ich, dass für andere Turniere, Wettkämpfe, Streben nach Preisen usw. wichtig sind, und sehe auch, dass dies oft zu schönen Produkten führt, die ja dann als solche auch mich erfreuen. In diesem Zusammenhang müssen sich die jeweiligen Preisrichter natürlich um allerhand kümmern, was ich auf sich beruhen lassen kann, insbesondere auch um Parallel- oder Vorgängeraufgaben. Wilfried hat sich hier schon mehrfach zu diesen Aspekten geäußert, speziell (neulich) auf Plagiate hingewiesen.
Nun zu den drei Türmen, die Turnier-/Preisrichtersachen beiseite lassend: Hilfsmatts sind ohnehin vom Partieschach reichlich verschieden. Warum also kümmert man sich dann so um Dinge wie Legalität einer Stellung oder Umwandlungsfiguren? Würde man hier lockerer sein, so hätte man doch (als Komponist) viel mehr Möglichkeiten auf dem ja in vielen Teilen ausgeschöpften Hilfsmattfeld! Warum also künftig nicht viel häufiger Probleme mit z.B. vier weißen Springern und vier schwarzen Türmen oder gar Stellungen ohne weißen König o.ä?

Bert Kölske hat gesagt…

Hallo Teddybär,
bin zufällig auf Deinen Blog gestoßen. Nette Idee!
An UW-Figuren stören sich einige mehr, andere weniger. Es ist und bleibt, wie alles in der Kunst, eine Geschmacksfrage. Es geht nicht um Wahrheit, sondern um Schönheit! Mein h#2 erschien auch deshalb in der Schwalbe, weil sich SB "grundsätzlich aufgeschlossen" dazu zeigte.
Ein Makel ist es trotzdem, da bin ich einer Meinung mit Wilfried, nur die Begründung finde ich absurd.
Illegale Stellungen bleiben für mich tabu. Ich denke, man braucht Grenzen bei künstlerischen Mitteln, damit der Kunstfreund den virtuosen Umgang mit ihnen bewundern kann. Das wäre ein Thema für ein Buch!

Wilfried hat gesagt…

was ich mir dabei gedacht habe, ist Folgendes: wenn ich als Löser und gleichzeitig zuständiger Preisrichter...
war vielleicht etwas zu egozentrisch motiviert, sorry!

Bert Kölske hat gesagt…

Kein Problem, alles geklärt.