29.02.12

15105 Marcel Tribowski

I) 1....S:b4 2.Lc4 Sc6 3.K:c6 Sc7 4.Kc5 Kc2 5.Kb4 Sa6#
II) 1....S:f4 2.Le4 Se6 3.K:e6 Se7 4.Ke5 Ke2 5.Kf4 Sg6#
Das finde ich originell und ausgesprochen amüsant!
Auch hier treten (wie bei der obigen Aufgabe von Bert Kölske) neben großer (hier sogar voller!) schwarzer Besetzung nur zwei weiße Figuren auf. Und wie dort muss eine davon ihr Leben lassen!
Der Reiz der Aufgabe liegt in den ersten beiden weißen Zügen (Rückkehr und Opfer des wSc6 bzw. e6). Nur so kann die doppelte Verhinderung des Betretens von b4 bzw. f4 durch den sK (Blockade durch sB/sS und Bedrohung durch wS) beseitigt werden.
Die gänzliche Symmetrie der Lösungsabläufe kann man als plump empfinden. Sie passt aber vielleicht gerade deswegen gar nicht schlecht zum humorvollen Charakter des Ganzen.

9 Kommentare:

Wilfried hat gesagt…

Das erinnert mich ein wenig an meine P0576041, und es freut mich natürlich immer, wenn Großmeister meine Ideen aufgreifen. Die Idee, eine spezielle Form des Kraftopfers, wurde in der SCHWALBE 186 ausführlich beschrieben, ich habe das damals in "harmonie" auch zusätzlich Schwarz exerzieren lassen, während M3 hier noch einen -speziellen- weißen Zug vorschaltet. Er hat auch gerade im Probleemblad eine schwarze Version gezeigt, so daß ich vielleicht bald einen Fortsetzungsartikel schreiben kann!?
Ach ja, die Symmetrie: Ich bin heute wie damals der Meinung, daß 2 Varianten besser sind als eine, nur eben nicht Totalsymmetrie.

Wilfried hat gesagt…

jetzt ist sie mir doch noch eingefallen, die ultimative Fassung zu dieser TRhematik(und eines der besten h# überhaupt):

Gordian/Orlow
Marriage Rybak&Murdzia 2000, 3.Preis

Ke1,Lf6,Sg6;
Kf7,Da3,Tc4,Th3,Lc5,Sb6,Bb3d4e4e6g5g7h4h5 h#4.5 2L

SB hat gesagt…

Diese Aufgabe stand schon im Skript für die LB. Bei MT gibt es aber wSS als Themafiguren, was neu sein dürfte.

Wilfried hat gesagt…

ja,mit SS ist das schon neu, aber SL ist schwieriger, der L macht potentiell mehr NL, und vermeidet Symmetrie, deshalb ist Gordian/Orlow eine herausragende Leistung!

Wilfried hat gesagt…

Nachtrag für die Freunde des "schwarzen" Humors:

M Tribowski, Probleemblad 4/2011

Kc5,Sf6,Bb3c4e4f4
Ke2,Df1,Tb4,Td4,Lc7,Se1,Se3,Ba6b7d2g6

h#4 2L Das ist wahrscheinlich wirklic ganz neu! Obwohl einfcher, aber man liebt halt mehr die weißen Opfer!

U. hat gesagt…

„ aber SL ist schwieriger, der L macht potentiell mehr NL“

Nach des Autors Erfahrung fällt der Vergleich bei der Handhabung von wSS gegen wLS im h# >4 genau umgekehrt aus, und die PDB enthält denn auch ungefähr doppelt so viele Beispiele mit der zweiten Materialkonstellation. Die Gründe liegen auf der Hand: die geringere Reichweite des Springers verliert mit steigender Zugzahl an Bedeutung, während der Läufer nie mehr als 50% der Felder erreichen kann.
Unabhängig davon ist die asymmetrische Vorlage von Gordian / Orlow die deutlich bessere; schade nur, daß den Autoren dabei die Möglichkeit –sTh3, sTc4 -> c3, sBb3 -> c4, wKe1 -> f1 (3+13) entgangen zu sein scheint! 15105 bleibt somit trotz aller technischen Schwierigkeit nur die wenig ehrenhafte Rolle eines Lückenfüllers.
Auch die erwähnte Darstellung der Farbwechselidee (Probleemblad 4/2011) leistete überraschend hartnäckigen Widerstand - meine Versuche mit anderen Themafiguren als sTT blieben im Zweispänner ergebnislos..

Wilfried hat gesagt…

"SS vs SL"
Danke für die Aufklärung resp. Statistik.
Meine Aussage habe ich anhand meiner eigenen Versuche 1998 im h#4 getroffen, sie stimmt dann nicht (mehr?)

Wilfried hat gesagt…

Aber die Statistik könnte trügen:
Es gibt viel mehr Themen für SL als für SS, zuallererst die Batterie. Und deshalb mehr solche Aufgaben.
Des weiteren kann der L zwar nur jedes zweite Feld bestreichen, dafür aber blitzschnell Deckungsaufgaben übernehmen und der S setzt dann matt.
Dafür ließe sich auch eine hinreichende mathematische Beweismethode entwickeln/programmieren, indem man vergleicht, ob beliebige Stellungen mit KSL gegen k plus evtl verschiedene schwarze Steine schneller (Hilfs-)matt wird als die Entsprechung mit KSS gegen k plus evtl... Und dann den entsprechenden Schluß zieht.

Urs hat gesagt…

Die oben von Wilfried erwähnte Aufgabe

Gordian/Orlow
Marriage Rybak&Murdzia 2000, 3.Preis
Ke1,Lf6,Sg6; Kf7,Da3,Tc4,Th3,Lc5,Sb6,Bb3d4e4e6g5g7h4h5 h#4.5 2L

besitzt neben den beiden beabsichtigten Lösungen
1...Sg6*h4 2.g5-g4 Sh4-g6 3.Kf7*g6 Lf6*g7 4.Kg6-g5 Ke1-f2 5.Kg5-h4 Lg7-f6 #
1...Lf6*d4 2.Sb6-d5 Ld4-f6 3.Kf7*f6 Sg6-e7 4.Kf6-e5 Ke1-d2 5.Ke5-d4 Se7-c6 #

noch die Nebenlösung
1...Lf6*d4 2.Sb6-d5 Ld4-e3 3.Kf7-f6 Sg6-e7 4.Kf6-e5 Le3-d2 5.Ke5-d4 Se7-c6 # .

Auf eine diesbezügliche Bemerkung in einer Email an Silvio gab dieser mir eine korrigierte Fassung bekannt:

Kf1 Lf6 Sg6; Kf7 Da3 Tc3 Lc5 Sb6 Bc4d4e4e6g5g7h4h5.

Ihre beiden Lösungen sind:
1...Sg6*h4 2.g5-g4 Sh4-g6 3.Kf7*g6 Lf6*g7 4.Kg6-g5 Kf1-g2 5.Kg5-h4 Lg7-f6 #
1...Lf6*d4 2.Sb6-d5 Ld4-f6 3.Kf7*f6 Sg6-e7 4.Kf6-e5 Kf1-e2 5.Ke5-d4 Se7-c6 # .

Die genaue Geschichte dieser Fassungen und die Orte/Zeiten ihrer Publikation kenne ich nicht. SB wird, wie er mir schrieb, in der Lösungsbesprechung die zweite bringen.