08.02.11

14747 Friedrich Hariuc

Mit solchen "Brocken" bin ich als Löser weit überfordert und greife jeweils praktisch sofort zu GUSTAV. Hier zeigte er mir:
I) 1.Td6 K:g4 2.Tcc6 Kf4 3.Ld4 ed 4.e3 K:e3 5.Lc8 Kd3 6.Le6 e4#
II) 1.Kd6 K:e4 2.Tc4+ Kf5 3.Ld4 e4 4.T6c5+ e5+ 5.Kd5 e3 6.Lc6 e4#
III) 1.Tc4 Kf5 2.Td4 ed 3.Kc4 d5 4.Lc5 d6 5.Kd5 d7 6.Kd6 d8D#
IV) 1.f5 Kg3 2.f4+ ef 3.Ke6 f5 4.Kf7 f6 5.Kg8 f7+ 6.Kh8 f8D#
Sehr angetan bin ich, auch als nur Nachspielender, von den beiden ersten Lösungen mit ihren Quasi-Echo-Mattbildern. Eine gleiche Begeisterung kann ich für das andere Lösungspaar leider nicht aufbringen. Sicher hat der Autor an dieser Aufgabe lange gearbeitet und sein (wohl hohes) Ziel, einen TF-Sechszüger zu bauen, ja auch teilweise erreicht. Ich empfinde IV, neben dem gewichtigen Paar I,II und der ebenfalls "großen" III, einfach als nicht adäquat. Sie ist mir dafür zu andersartig, zu leichtgewichtig, und kann somit den Charakter einer legalisierten Nebenlösung nicht wirklich hinter sich lassen.

14746 Reinhardt Fiebig

Zwei- oder gar mehrspännige Aufgaben (bzw. Zwillinge/Mehrlinge) haben ja ganz ohne Zweifel ihren oft hohen Reiz, aber zwischenhinein tun eben auch Einspänner der Seele wohl, vor allem wenn es bei ihnen so direkt und unkompliziert zur Sache geht wie hier. Der Hinweis von SB passt in seiner Deutlichkeit gut dazu (Danke!).
1.Sc2 K:c2 2.Sd3 K:d3 3.Te4 K:e4 4.De5+ K:e5 5.Tf6 K:f6 6.Lg8 Kg6#
Vermutlich wird jeder Löser zum mindesten schmunzeln, wenn er dies gesehen hat!

14745 Josef Kupper und Manfred Ernst

Hier traute ich mir das eigene Lösen nicht zu. GUSTAV tat dies für mich:
a) 1.Kf4 Kc2 2.Sf3 Kd3 3.Se5+ Kd4 4.Sd7 cd 5.g1T d8D 6.Tg3 D:f6#
b) 1.b2+ Kc2 2.b1L+ Kd1 3.Lf5 Ke1 4.Ld7 cd 5.f5 d8D 6.f4 Dd3#
Wie schwer es ist, eine derartige Aufgabe zu komponieren, weiß ich nicht. Auch fehlt mir der Überblick, was eventuelle Vorgänger- oder Parallelaufgaben betrifft. Meine spontanen Eindrücke sind geteilt:
Mich erfreuen: Die Art der Zwillingsbildung durch eine minimale Veränderung, ferner die beiden Unterverwandungen. Auch dass die Umwandlungsfiguren verschiedene weitere "Biographien" haben, hat durchaus seinen Reiz (Vrgl. dazu meinen Kommentar betr. Asymmetrie in der ersten Aufgabe). Was den Autoren selber wohl auch nicht gefallen hat, ist die Wiederholung der weißen Züge 4 und 5.

14744 Jacques Rothenberg und Guy Sobrecases

GUSTAV zeigte mir vor etwa einer Woche die Lösung. Ich war sehr begeistert über die Erich Brunner-artigen Aktionen des wT. Als ich sie heute rekonstruieren wollte, gelang es mir nicht, da ich vergessen hatte, dass der Turm auf der h-Linie (und nicht auf der 1.Reihe!) Matt gibt.
Da hieß es eben nochmals nachschauen:
1....Tf2+ 2.Kg1 T:f3 3.Kh1 Tf2 4.Tg1 Ta2 5.g2 Ta3 6.T:h3 T:h3#
Mit den von SB erwähnten Begriffen komme ich nicht wirklich klar:
Was bedeutet "Peri-Loyd"? Und: Ist der Zug des sT nach h3 wirklich eine "Bahnung"? Er muss ja ohnehin dorthin, um den wBh3 zu schlagen? Vielleicht kann mich jemand da aufklären?

14743 Wilfried Neef

1....e3 2.S:e3 K:e3 3.Kg7 Ke4 4.Kh6 Kf5 5.Kh5 Th3#
Als ich das leicht und schnell lösen konnte, wurde ich - wie immer in solchen Fällen - zuerst misstrauisch und suchte eine mir entgangene Komplikation. Aber die Sache war und blieb in Ordnung. Das ist mir natürlich auch recht!
Nur: Einordnen kann ich die Aufgabe nicht, da ich nicht weiß, was das Zajic-Thema ist.

14742 Ljubomir Branković

I) 1.b3 cb 2.Sd2 Kc2 3.Tc6 Kc3 4.Dd6 b4#
II) 1.Tc6 c3 2.Lc4+ Ke4 3.Dh4+ Ke5 4.Dd4+ cd#
Hier ist sorgfältiges (für mich recht anstrengendes!) Rangieren erforderlich, bis alles wirklich klappt. Gutes Problem, finde ich!

14741 Christopher A. Jones

a) 1....Sd5 2.Tc3 K:d2 3.T:d5+ K:c3 4.Ta5 ab#
b) 1....Sf5 2.T:c4 Kd3 3.D:f5+ K:c4 4.Da5 ab#
Dass die beiden Mattbilder sehr ähnlich sind, stört mich eigentlich nicht. Mich sprechen die beiden analogen Lösungsverläufe sehr an, ebenso die doch wohl eher ungewöhnliche Art der Zwillingsbildung. Ein bisschen schade finde ich, dass bei II durch den Zug T:c4 nicht nur das Geschlagenwerden des sT vorbereitet, sondern gleichzeitig die Masse des wB beseitigt wird. Dies hat bei I keine Entsprechung.
Zum Selberlösen war mir die Aufgabe zu schwer.

14740 Gerard Smits

a) 1....Ka1(Kc1?) 2.Tbb7 Lc3 3.Kc7 Tc1 4.Dd6 La5#
b) 1....Kc1(Ka1?) 2.Df5 Tc3 3.Ke5 La1 4.Tbd6 Te3#
Den ersten Zug muss Weiß nicht nur wegen seiner Zugspflicht ausführen, sondern (leider) auch, um die Fesselungen aufzuheben. Von den beiden Möglichkeiten hat er dabei diejenige zu wählen, die ihm im zweiten Zug einen Tempozug ermöglicht (nicht "verhindert", wie SB schreibt). Nur dann kann im letzten Zug das Abzugsmatt gegeben werden. Ich werde diese attraktive Aufgabe sicher nicht so bald vergessen!

14739 Alexandr Pankratjew

I) 1.T:d5 Lh4 2.K:d4 Le1 3.Ld3 Lc3#
II) 1.gf Tc5 2.K:d4 T:c2 3.Te5 Td2#
SB schreibt von einem "sattsam bekannten" Thema. Dies lässt mich vermuten, dass das Problem viele Vorgänger hat. Ich kenne solche (noch) nicht, fand das Problem schwer, die Lösungen überraschend und sehr schön. Eine kleine Trübung der Symmetrie in den Abläufen liegt darin, dass bei I der Schlüsselzug nicht nur die Deckung von d4 (zur Hälfte) aufhebt, sondern auch ein künftiges Fluchtfeld des sK blockiert, was bei II nicht der Fall ist.

14738 Aleksandr Maksimov

I) 1.Tc6+ Se5 2.Ld6 Sg5 3.Le7 Sd7#
II) 1.Lc4+ Sf2 2.Te2 Sg5 3.Te7 Sg4#
Zweimal wird fast das gleiche (reine) Mattbild aufgebaut: Der sK bleibt stehen, eine schwarze Figur blockiert ihm e7, ein wS deckt von g5 aus seine Fluchtfelder e6 und f7, während der andere wS im dritten Zug e5 und f6 angreift und damit mattsetzt. Dabei Rollentausch der wS in den zwei Lösungen. Der erste Zug von Schwarz verfolgt jeweils 3 Zwecke: Doppeltes Freigeben des Mattfeldes (durch Wegzug und Liniensperrung), gleichzeitig Feldräumung, damit die nach e7 ziehende Figur dort Zwischenstation machen kann. Durch das gleichzeitig im ersten Zug gegebene Abzugsschach werden die weißen Züge, insbesondere ihre Reihenfolge bestimmt.
Im Gegensatz zu den beiden vorangehenden Aufgaben zeigt sich hier eine sehr klare, überzeugende und damit schöne Struktur!

Die von SB erwähnten Umnows kann ich nicht finden.

14737 Matthias Gehrig

I) Ta3 Ta8 2.Lc3 Lf7+ 3.Kb4 ba#
II) 1.Td5 Td8 2.Sb3 Lh5 3.Tc5 Le2#
III) 1.La5 L:b5+ 2.Kb4 La6 3.Sb3 Tc4#
Hier kann ich den Kommentar zur vorangehenden Aufgabe wörtlich wiederholen.

14736 Zdeněk Zach

I) 1.T:d5 Ld2 2.Lb6 K:c3 3.Te5 Kb3#
II) 1.T5c4 L:c3+ 2.Tb4+ Ka3 3.Lb6 L:b4#
III) 1.Kb4 Sa8 2.Tb5 Sb6 3.Lc5 L:c3#
Das Lösen eines Dreizügers gelingt mir oft gar nicht oder erst nach großem Zeitaufwand. Und wenn er dann noch dreispännig ist...! Hier hatte ich wenig "Mumm", es überhaupt zu versuchen. da ich (auf Grund des Vorspanns von SB) inhaltlich wenig erwartete, und dies, wie sich mir beim Nachspielen bestätigte, mit Recht: Aus keiner der drei Lösungen ergibt sich ein Hinweis darauf, wie die anderen verlaufen. Mir fehlt eine überzeugende (und damit befriedigende) Struktur!

14735 Almiro Zarur

I) 1.T:e4 Sd:f4 (Se:f4?) 2.T:e2 Sd5#
II) 1.L:e4 Se:f4 (Sd:f4?) 2.L:e2 Se6#
In beiden Lösungen finden wir: Öffnen der 4.Reihe durch Wegschlagen der beiden Bauern, nachher Selbstfesselung des schwarzen "Öffners" sowie Blockieren einer schwarzen Linie durch den weißen Öffner. Dabei Funktionstausch einerseits der beiden Schimmel, andrerseits der schwarzen Figuren.Das Lösen dieser klaren, angenehmen Aufgabe ist mir nach etwa 15 Minuten gelungen.

14734 Tibor Érsek

Nach einer halben Stunde Grübelns gab ich auf und holte mir Computerhilfe. Ich kam einfach nicht auf die Idee, eine weiße Figur zu schlagen, die außerdem noch fesselt!
Nun ja, gefallen haben mir die Lösungen dann dennoch sehr:
a) 1.T:a8 T:a7 2.Se7 Td7#
b) 1.D:h5 Ta2 2.Sg6 T:d2#
Das Ganze macht auf mich einen geschlossenen und souveränen Eindruck.

14733 Ricardo de Mattos Viera

In den Schoß fiel mir die Lösung nicht. In aller Regel sind mir die Hinweise von SB trotz ihrer Knappheit hilfreich. Hier kann ich mir keinen Vers darauf machen, worin er "Illusorisches" sieht. (Wie ging es anderen wohl damit?)
Ich freute mich , als ich dennoch nach einiger Zeit den Mechanismus erkannte:
I) 1.Lc6 Tf2 2.K:b6 L:d4#
II) 1.Sc4 Lf5 2.Kb5 T:d5#
Das Problem wirkt auf mich irgendwie besonders frisch.

14732 Klaus Förster

Erst nach einigem "Brüten" entdeckte ich, wie es hier läuft. Der SB-Hinweis auf "Vorausentfesselung" wies mir dabei die Richtung.
a) 1.Sb7 (Sb3?) S:b5 (Sf5)    2.Ld4 S:d4#
b) 1.Tc2 (Tg6?) S:e4 (Sf7?)    2.Tg5 S:g5#
Ein sehr ansprechendes Lösungspaar, mit der besonderen Feinheit, dass es bei den zweiten Zügen von Schwarz jeweils eine Verführung gibt:
In a. und b. wären Sb3 bzw. Tg6 zwar zur Vorausentfesselung auch tauglich, aber durch sie würde das Feld des mattgebenden wS angegriffen.

14731 Abdelaziz Onkoud

Nach geraumer Zeit fand ich (auch dank des Hinweises von SB auf "Vorausfesselung") die beiden völlig analog zueinander verlaufenden Lösungen:
1.Df7 Td4+ 2.K:f5 Lc8#
1.Db5 Sg3+ 2.K:d3 Td8#
Neben reinen Mattbildern zeigt diese Aufgabe zwei Paare weißer Figuren, die ihre Funktion tauschen:
wL und wTf8: In I fesselt der T, während der L mattsetzt, in II ist es umgekehrt.
wS und wTd3: In I gibt der T Schach und raubt dabei dem sK zwei künftige Fluchtfelder, während der S geschlagen wird, in II vice versa.
Mir gefällt das sehr gut. Über die (unvermeidbaren) passiven schwarzen Figuren unten rechts muss man hinwegsehen.

14730 Živko Janevski und Fadil Abdurahmanović

I) 1.Kg1 T:e3 2.Lb1 Te1#; nicht 1....D:e3? 2.Lb1 Tc1??
II) 1.Kg3 D:e3 2.Lf5 Df4#; nicht 1....T:e3? 2.Lf5 Df4??
In I muss der wT zuerst den sBe3 beseitigen, damit sein zweiter Zug infolge der damit ermöglichten Fesselung durch die wD zum Matt führt. In II gilt das Gleiche mit vertauschten Funktionen von wD und wT.
Der lange Zug des sL in Lösung I ist speziell reizvoll; er hat in II leider kein Analogon.
Zum Lösen fand ich das Problem nicht einfach.

14729 Rolf Kohring

I) 1.Tag5 Sh2(Se5?) 2.Lf5 Db8#
II) 1.Tgg5 Sd4(Sh4?) 2.Lg4 Dh2#
Ein sehr netter, für mich leicht lösbarer Beginn der Februarserie! Ein besonderer Reiz liegt für mich darin, dass die Axialsymmetrie bezüglich der Diagonalen c1-h6 keine komplette ist: Die Sprünge des wS und die beiden Fluchtfelder, die er danach deckt, sind zwar analog, entsprechen aber nicht der Symmetrie.
Soviel ich weiß, wurde von manchen Künstlern des Jugendstils bei ihren Rankenornamenten leichte Asymmetrie bewusst gesucht, um einer sonst möglicherweise erlebbaren Starre entgegenzuwirken. Japaner sollen der Asymmetrie sogar generell den Vorzug geben. Vielleicht kennt sich jemand da genauer aus?