29.02.12

15107 Reinhardt Fiebig

1.b2 Kg1 2.b1D Kh1 3.Db8 Kg1 4.Dg3+ hg 5.Lf5 g4 6.Kf6 gf 7.Ke5 f6 8.Kd4 f7 9.Kc3 f8D 10.Kb2
Db4#
Zu meiner Freude hatte ich hier beim Finden der Lösung nicht so große Probleme, obwohl ich einige Zeit überlegen musste. Aber hier gab es die Möglichkeit, methodisch vorzugehen, und nicht auf ein (eintretendes oder bei mir leider oft nicht eintretendes) "Sehen" angewiesen zu sein.
Ich ging davon aus, dass der wB möglichst bald, d.h. im 4.Zug nach g3 schlägt, also eine schwarze Figur vorher ihren Weg nach g3 gefunden haben muss. Den sich dafür anbietende sSh8 schied ich aus, da er auf mehrere Arten in 4 Zügen nach g3 gelangen kann. Also kam eigentlich nur der in eine sD verwandelte sBb3 in Frage. Damit waren die ersten vier Züge der Lösung gefunden.
Da mir ein Matt am rechten Brettrand unwahrscheinlich schien, rechnete ich mit einer Umwandlung des wB. Um ihm dafür die Bahn freizugeben, musste nun der sL ziehen, und sein Zug hatte wieder eindeutig zu sein. Also wohl Lf5? Ja, denn dann kann die wD auf f8 entstehen, um weiter nach b4 zu ziehen und von dort aus dem mittlerweile nach b2 geeilten sK den Garaus zu machen.
Dieses Mattbild ist sehr viel schöner als dasjenige mit sK auf b1, mit dem ich zuerst geliebäugelt hatte, damals den sBb3 noch als immobil ansehend, und die wD als auf b3 mattgebend (von g8 herkommend). Ich erkannte aber bald, dass dafür 11 Züge notwendig wären.
Ein vergnüglicher, lohnender Abschluss der Februarserie!

15106 Alexandr Maksimov

1.d1L Kc1 2.Th2 Lb2 3.Th7 Kd2 4.Lh5 Lc1 5.Kg7 Ke3 6.Kh6 Kf4 7.Lg7 Kf5#
Nachdem ich die Idee hatte, h6 als Mattfeld ins Auge zu fassen, und der SB-Hinweis "Hinterstellung" auch noch im Hintergrund da war, ergab sich mir der Lösungsablauf recht bald und mühelos.
Der hauptsächliche Reiz liegt bei derartigen Hilfsmatts für mich stets darin, dass und vor allem wie die Reihenfolge der 14 Einzelzüge festgelegt ist. Oft habe ich die Empfindung, es hänge dabei wie an einem Haar, dass alles klappt!
Eine sympathische Aufgabe!

15105 Marcel Tribowski

I) 1....S:b4 2.Lc4 Sc6 3.K:c6 Sc7 4.Kc5 Kc2 5.Kb4 Sa6#
II) 1....S:f4 2.Le4 Se6 3.K:e6 Se7 4.Ke5 Ke2 5.Kf4 Sg6#
Das finde ich originell und ausgesprochen amüsant!
Auch hier treten (wie bei der obigen Aufgabe von Bert Kölske) neben großer (hier sogar voller!) schwarzer Besetzung nur zwei weiße Figuren auf. Und wie dort muss eine davon ihr Leben lassen!
Der Reiz der Aufgabe liegt in den ersten beiden weißen Zügen (Rückkehr und Opfer des wSc6 bzw. e6). Nur so kann die doppelte Verhinderung des Betretens von b4 bzw. f4 durch den sK (Blockade durch sB/sS und Bedrohung durch wS) beseitigt werden.
Die gänzliche Symmetrie der Lösungsabläufe kann man als plump empfinden. Sie passt aber vielleicht gerade deswegen gar nicht schlecht zum humorvollen Charakter des Ganzen.

15104 Eberhard Schulze

I) 1....Kf7 2.Sb3 Tc5 3.Dc1 Tf5 4. Td1 Tf2#
II) 1....Kf8 2.Sb1 Le4 3.Dd2 Lc6 4.S:b2 La4#
In beiden Lösungen tritt als Auftakt der wK aus einer der beiden Fesselungslinien (8.Reihe bzw. Diagonale e8-h5) heraus und macht dadurch den wT bzw. den wL zugfähig. In den folgenden beiden Zügen baut Weiß eine T/L-Batterie auf, die er im letzten Zug abfeuert. Dies führt zum Matt, da Schwarz währenddessen drei Fluchtfelder des sK blockiert hat.
Ich bin beeindruckt, wie einwandfrei hier alles funktioniert und zusammenstimmt, und bewundere Komponisten, die solche Dinge konstruieren können.
Vielen Dank, ES! Das Problem gefällt mir echt!

15103 Bert Kölske

a) 1.L:e3 S:f4 2.Kf2 Kd1 3.g3 Sh3#
b) 1.S:h3 L:f2+ Kf4 Kd4 3.Sg3 Le3#
Mit Partieschach habe ich nichts am Hut, auch ist es keineswegs die erste Hilfsmattaufgabe, die ich sehe. Und dennoch verblüfft es mich einfach immer wieder, wenn bei einer großen Schar schwarzer Steine und nur zwei weißen Figuren die erstrebte Mattstellung nur dadurch zustande kommen kann, dass eine davon weggeschlagen wird!
Die von SB im Vorspann erwähnte Reziprozität der Schläge
Bei a) 1. sL:wL , wS:sS
Bei b) 1. sS:wS , wL:sL
wird ergänzt durch die Doppelheit der Rückkehren (des wS bzw. des sL).
All dies wirkt auf mich bestechend und als sehr gekonnt gebaut.
Dass es keineswegs leicht ist, derartige Stellungen zu finden, zeigen die 5 (scheinbar) am Geschehen unbeteiligten schwarzen Steine in der oberen Bretthälfte, die von BK offenbar in Kauf genommen werden mussten.
Ist es wohl kleinlich, wenn man Folgendes nicht als allerletzte Perfektion empfindet:
Bei a):
Der sL räumt im Schlüsselzug sL:wL nicht nur das Feld f2 für den sK (dabei den dieses Feld f2 angreifenden wL beseitigend), sondern er blockiert auch noch ein künftiges Fluchtfeld des sK.
Durch g4-g3 wird nicht nur g3 blockiert, sondern auch die Deckung von h3 (durch den sB) aufgehoben. Eigentlich thematisch ist die Aufhebung der h3-Deckung durch den sS. Wäre es nicht schöner, wenn in der Ausgangsstellung h3 nur vom sS angegriffen wäre?
Bei b):
(■ Hier hat der Schlüsselzug sS:wS nur die beiden thematischen Zwecke: Räumung von f4 und Beseitigung der Deckung von f4 durch den wS)
Hier blockiert der Zug sSg3 nicht nur g3, sondern hebt (leider?) auch die Deckung von e3 auf.

15102 Eugene Fomichev

a) 1.Sb5 cb+ 2.Kd5 Te4 3.Ld6 c4#
b) 1.Sb3 cb+ 2.Kd4 Le4 3.T:c4 T:c4#
Die ersten 4 Halb-Züge bringen bei a) und b) Analoges:
Zug des sSd4 auf ein Feld der b-Linie (b5 bzw. b3)
Schlag desselben durch einen wB (c4:b5 bzw. c2:b3) bei gleichzeitiger Öffnung einer weißen Linie (4.Reihe bzw. Diagonale b1-g7)
Heraustreten des sK aus dem dadurch entstandenen Schach (nach d5 bzw. d4),
Zug der schachbietenden weißen Figur (wT bzw. wL) auf das vom sK verlassene Feld e4.
Die letzten beiden Halbzüge zeigen dann Verschiedenes:
Bei a):
Blockieren eines Fluchtfeldes des sK (der sL blockiert d6),
Matt durch einen wB-Zug (c2-c4)
Bei b) jedoch:
Nochmals Opfer einer schwarzen Figur (der sT schlägt den wBc4)
Dadurch ermöglichtes Betreten von c4 durch den wT und dabei Mattsetzen des sK.
PS: Diese Aufgabe fand ich schwierig. Die mir schließlich vom Computer gelieferten Lösungen haben mich überrascht; ich hätte sie wohl kaum alleine gefunden.
(Zu meinem Leidwesen sehe ich solche Dinge oft einfach nicht. Bei vielen Schachproblemen scheint man auf ein solches Sehen angewiesen zu sein; ein methodisches Vorgehen kann ich mir z.B. hier nicht vorstellen. Vergleiche dazu auch meine Bemerkungen zur letzten Aufgabe von R.Fiebig!
Wie geht das wohl anderen Problemfreunden?)

15101 Manfred Ernst

I) 1.Tg5 La8 2.Tf5 Tb7 3.Ke4 Tb3#
II) 1.Tc8 Lh8 2.Tc5 Tg7 3.Kd4 Tg3#
Fast bedaure ich es ein wenig, dass mir beim Überfliegen der Seite der Hinweis "Doppelinder" so schnell ins Auge gefallen ist. So blieb für mich eine (sonst wohl schon vorhandene) Überraschung aus, und das Ganze war wirklich sehr leicht zu lösen.
Die erfrischende Aufgabe wirkt klassisch und wie in lockerer Selbstverständlichkeit hingeworfen, aber ich kann mir gut vorstellen, dass hier wieder einmal der Schein trügt, und sie in Wirklichkeit eine Frucht langen und geduldigen Suchens ist.
Vielleicht verrät uns der Autor ja etwas hierüber?

15100 Vladimír Koečí, Silvio Baier

I) 1....Ld8 2.Te4 Lb6 3.Td7+ T:d7#
II) 1....Ta1 2.Le4 Td1 3.Df2+ L:f2#
In jedem der beiden leicht auffindbaren, unmittelbar einleuchtenden, hübschen Lösungsverläufe (I) bzw. (II) fesselt Weiß in zwei Läufer- bzw. zwei Turmzügen eine Nachbarfigur des sK (sLc5 bzw. sSd3). Währenddessen blockiert Schwarz das Fluchtfeld e4 mit dem sT bzw. dem sL (nicht umgekehrt!), und opfert dann den sTd5 bzw. die sD auf demjenigen Feld, von welchem aus Weiß in seinem dritten und letzten Zug mattsetzt (d7 bzw. f2).

15099 Josef Kupper

I) 1.Tc5 Td5 2.Tc2 T:d3#
II) 1.Td5 The5 2.Sf3 T:e4#
III) 1.Te5 Tf5 2.Sd5 Lc5#
Ich gestehe, dass mich die Ausgangsstellung nicht besonders ansprach oder zum Lösen reizte. Meine Skepsis wich dann einem freudig überraschten Elektrisiertsein (oder hier besser: Magnetisiertsein!), als ich die ersten Zugpaare von (I), (II) und (III) entdeckte, die so wunderbar dreifach-echoartig daherkommen und dem Ganzen ein einheitliches Gepräge geben. Was im einzelnen in den weiteren Zügen passiert, scheint mir sekundär.
Sicher wird mir diese besondere Aufgabe noch lange in Erinnerung bleiben!

15098 Misha Shapiro

a) 1.Lg6 De2 2.Tb3 Td7#
b) 1.Sd5 Tc7 2.Lg3 D:d2#
Zu Beginn sind zwei weiße Figuren gefesselt, während die übrigen beiden ihrerseits je zwei schwarze Figuren halbfesseln.
Bei beiden (nicht leicht zu findenden!) Lösungen bewegt sich in jedem schwarzen Zug eine dieser halbgefesselten Figuren derart weg, dass jeweils eine weiße Fesselung aufgehoben und gleichzeitig eine schwarze (bis dahin halbgefesselte) schwarze Figur in Ketten gelegt wird. Das Matt erfolgt durch Züge der freigewordenen weißen Figuren.
Im Einzelnen sieht dies wie folgt aus:
Wegziehende schwarze Figuren: a) Erst Le4, dann Tb2 b) Erst Sc3, dann Lf4.
Entfesselte weiße Figuren: a) Erst Dg2, dann Tf7 b) Erst Tf7, dann Dg2.
Gefesselte schwarze Figuren: a) Erst Lf4, dann Sc3 b) Erst Tb2, dann Le4.
Diese Aufstellung spricht wohl für sich und bestätigt, dass diese fabelhafte Aufgabe das ihr von SB im Vorspann erteilte Prädikat "Höhepunkt" wahrlich verdient (und Misha Shapiro einen Lorbeerkranz)!

15097 Michael Rittmann

I) 1.Sa4 Lc7+ 2.Sab6 Ta1#
II) 1.Sb6 Ta1+ 2.Sba4 Lc7#
Zwei Linien sind auf den sK hin offen: Die a-Reihe und die Diagonale a5-d8.
In jeder der beiden Lösungen gilt es, eine dieser Linien zu "verstopfen" und längs der anderen Matt zu geben. "Verstopfen einer Linie" bedeutet hier soviel wie Blockieren des auf der Linie liegenden Nachbarfeldes des sK durch einen sS samt Fesselung desselben.
Als "Stopfspringer" von a4- (bzw. b6-) scheinen zunächst beide Rappen in Frage zu kommen. Wählt man aber den falschen (d.h. sSc5 bzw. sSd5, wobei jeweils der andere weghüpft), so wird durch unerwünschte Öffnung einer sL-Linie das Matt (Lc7 bzw. Ta1) verunmöglicht.
So weit, so gut und erfreulich. Wenn nur der große Wermutstropfen in Form der im Zentrum thronenden königlichen Nachtwächterin nicht wäre!